
Cuxhaven: Erstaufnahmeeinrichtung in Altenwalder Kaserne startet doch nicht so bald
Das Land plant offensichtlich doch nicht, die Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen in der Altenwalder Kaserne schon 2024 zu öffnen. Was morgens schon Stadtgespräch in Cuxhaven war, wurde am Donnerstag auch im Rat angesprochen.
Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer sieht eine Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in der früheren Altenwalder Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne schon im Jahr 2024 nicht als realistisch an. Ein entsprechender Pressebericht, der zuerst in der Nordsee-Zeitung erschienen war, hatte zahlreiche Beteiligte - auch ihn - in der Stadt Cuxhaven überrascht. "Einige Ratsmitglieder haben sich schon bei mir gemeldet", berichtete Santjer. Auch in Altenwalde sorgt die Mitteilung für Gesprächsstoff.
Nach Rücksprache mit der zuständigen Innenministerin Daniela Behrens gab Uwe Santjer in seinem Bericht in der Ratssitzung am Donnerstagabend bekannt, dass sich an der bis dahin bekannten Sachlage nichts geändert habe. Angesichts des Ausmaßes der nötigen Baumaßnahmen auf dem Gelände hielt Uwe Santjer sogar eine Aufnahme des Betriebs im Jahr 2025 für ungewiss, wenn auch das Land dringend auf der Suche nach Kapazitäten und an einer möglichst schnellen Nutzung interessiert sei. In der Erstaufnahmeeinrichtung soll Platz für bis zu 600 neu angekommene Geflüchtete entstehen; in einem anderen Bereich der Kaserne will der Landkreis Cuxhaven eine Großunterkunft für bis zu 200 Flüchtlinge schaffen. Auch für den dortigen Bereich stuft Landrat Thorsten Krüger eine Öffnung schon 2024 als unrealistisch ein.
Einen akuten Handlungsbedarf der Stadt oder des Rats sah Santjer angesichts der aktuellen Lage nicht.
Auch die Nordsee-Zeitung hat inzwischen über den veränderten Sachstand informiert. Der Sprecher habe am Donnerstag klargestellt, dass seine Angaben vom Vortag auf einem veralteten Sachstand beruht hätten. Das Ministerium halte grundsätzlich daran fest, die besagte Einrichtung so schnell wie irgend möglich in Betrieb zu nehmen, angesichts der umfangreichen Baumaßnahmen, die für die Ertüchtigung erforderlich seien, sei ein Bezugstermin im Jahr 2024 allerdings unrealistisch. Wann ein Bezug möglich wäre, lasse sich noch nicht vorhersagen.