
Cuxhaven-Marathon: Organisator und Nordseeheilbad reagieren auf Kritik
"Nächstes Jahr wird's noch besser" - Nach Kritik am Cuxhaven-Marathon melden sich jetzt Veranstalter und Nordseeheilbad zu Wort. Beide verteidigen die Organisation, zeigen aber auch Offenheit für Verbesserungen. Was sich 2026 ändern könnte.
Die Debatte um den diesjährigen Cuxhaven-Marathon geht weiter - und nun melden sich die Nordseeheilbad GmbH und Organisator Carsten Decker zu Wort. Beide betonen den Erfolg der Veranstaltung und zeigen sich zugleich offen für Verbesserungen. Der Tenor: Viele Kritikpunkte basieren auf Missverständnissen - und für 2026 wird nachjustiert.
Nachdem sich einige Wattwagenbetriebe, Strandkorbvermieter und touristische Anbieter kritisch zur Organisation und Kommunikation rund um den 19. Cuxhaven-Marathon äußerten, folgt nun eine umfassende Stellungnahme. Organisator Carsten Decker widerspricht dabei teils deutlich - und liefert konkrete Belege für die Abstimmung im Vorfeld.
"Große Mühe gegeben - viele Maßnahmen umgesetzt"
"In sämtlichen Städten dieser Welt finden Marathon-Veranstaltungen statt, die viele Menschen zusammenbringen", beginnt Decker seine Stellungnahme - und macht klar: Der Marathon in Cuxhaven ist inzwischen eine Großveranstaltung, bei der nicht jeder Wunsch individuell berücksichtigt werden kann. "Wir haben uns im Vorfeld große Mühe gegeben und viel dafür getan", so Decker. Von mehreren offiziellen Runden mit der Stadtverwaltung über gezielte Informationsschreiben an Wattwagenbetriebe bis hin zu einer Einladung aller Hoteliers und Gastronomen zur Infoveranstaltung im Januar - der organisatorische Aufwand sei immens gewesen.

Besonders ärgerlich findet der Organisator daher die nachträglichen Vorwürfe mangelnder Kommunikation: "Es wurden klare Hinweise zu Sperrzeiten gegeben, sogar mein direkter Kontakt wurde übermittelt. Rückfragen gab es aber nicht." Auch seien Wattwagen keineswegs grundsätzlich ausgesperrt worden - im Gegenteil: "Wir haben extra sichergestellt, dass sie bei Lücken im Läuferfeld passieren können." Die Entscheidung, die Rampen zu sperren, sei erst gefallen, nachdem am Veranstaltungstag um 8 Uhr die Rückmeldung gekommen war, dass ohnehin keine Fahrten stattfinden würden.
Zugänge offen, Publikum begeistert
Auch die kritisierte Zugangssituation sieht Decker differenziert. Alle Strandzugänge seien passierbar gewesen, Ordner hätten lediglich für einen sicheren Ablauf gesorgt. "Ich bin beim Halbmarathon selbst mit dem Fahrrad vorausgefahren - die Stimmung war großartig. Fußgänger wurden durchgelassen, Zuschauer haben die Läufer angefeuert." Die Nordseeheilbad GmbH stärkt dem Veranstalter den Rücken. In ihrer Stellungnahme heißt es: "Bei Veranstaltungen dieser Größenordnung sind temporäre Anpassungen wie geänderte Fahrzeiten oder angekündigte Ausfälle der Strandbahn üblich - das war auch hier vertretbar." Man habe sich im Vorfeld eng mit allen Beteiligten abgestimmt und für alternative Wege sowie Hinweise vor Ort gesorgt. Das Konzept sei angesichts des überschaubaren Zeitrahmens aufgegangen.
Küstenstrecke als neues Aushängeschild
Die Nordseeheilbad GmbH hebt besonders den Standortwechsel zur Kugelbake-Halle positiv hervor: "Für die Läuferinnen und Läufer bietet die Strecke entlang der Küste ein echtes Highlight - landschaftlich ist das einfach ein schönes Erlebnis und passt hervorragend zum Standort Cuxhaven." Dass die Premiere am neuen Austragungsort trotz einzelner Reibungspunkte insgesamt gut funktioniert habe, sieht man dort als Bestätigung der Planung.

Gleichzeitig betont die GmbH ihren Anspruch auf Ausgleich: "Auch in Zukunft möchten wir einen guten Ausgleich zwischen den Interessen aller Beteiligten finden - das bleibt unser Anspruch."
Vorschläge für 2026 auf dem Tisch
Trotz der Verteidigung signalisiert Carsten Decker Bereitschaft zu Verbesserungen. Der Vorschlag, den Wendepunkt der Strecke näher an die Grimmershörnbucht zu verlegen, sodass die Rampe in Duhnen frei bleibt, sei geprüft worden - allerdings gäbe es auch hier Abstriche: "Man nimmt einen landschaftlich besonders schönen Abschnitt aus dem Rennen." Dennoch zeigt sich das Organisationsteam offen: "Nach der ersten Austragung am neuen Standort sind wir alle schlauer."
Schon jetzt seien fast 150 Anmeldungen für den Jubiläumslauf 2026 eingegangen - ein deutliches Zeichen für die Beliebtheit der neuen Strecke. "Cuxhaven kann stolz sein", betont Decker. "Wir sind als Veranstalter nicht beratungsresistent und nehmen alle Hinweise und Anmerkungen ernst - möchten aber natürlich auch, dass unsere Bemühungen im Vorfeld nicht haltlos geschmälert werden." Wer Ideen habe, könne sich gern direkt an den Organisator wenden.