
Cuxhavener an Heiligabend erstochen: Jetzt kommt die Frage nach dem Warum
Das grausame Tötungsdelikt an Heiligabend in Cuxhaven bewegt weiter. Gleichwohl hat die Nachricht, dass sich zwei tatverdächtige Männer in Untersuchungshaftbefinden, die Bürger des Viertels beruhigt. Die Polizei ermittelt intensiv weiter.
Auch, wenn am Abend des 2. Weihnachtstags bereits die Meldung herausgegeben wurde, dass zwei dringend tatverdächtige Cuxhavener in Untersuchungshaft sitzen: Es bleiben die Frage nach dem Warum und das Mitgefühl für die Angehörigen, die das 56-jährige Opfer selbst auf der Straße entdeckten.
Noch lange keine Rückkehr zur Tagesordnung für die Polizei
Die Polizei Cuxhaven ist auch nach dem schnellen Fahndungserfolg beileibe nicht schnell zur Tagesordnung übergegangen. Im Gegenteil: Die Arbeit in der fortbestehenden Mordkommission ist noch bei weitem nicht zu Ende. Die Beamtinnen und Beamten kümmern sich nun beispielsweise um das Motiv und weitere Begleitumstände.
Mehrere Stichverletzungen führten zum Tod des Opfers
Pressesprecher Stephan Hertz ist währenddessen auch bei den überregionalen Medien ein gefragter Gesprächspartner, auch, wenn er derzeit nur bestätigt, was am Dienstagabend schriftlich bekannt gegeben worden war: Nachdem am Morgen des Heiligabends ein 56-jähriger Cuxhavener von seinen Angehörigen in der Straße Hörn leblos unmittelbar in der Nähe seiner Wohnanschrift gefunden worden sei, sei schnell klar gewesen, dass sich hier ein Gewaltverbrechen ereignet hatte. Mehrere Stichverletzungen hätten zum Tode des Opfers geführt.
Zeugenhinweis rückte zwei Männer in den Fokus
Die Polizeiinspektion Cuxhaven richtete daraufhin umgehend eine Mordkommission ein. Die Öffentlichkeit wurde gegen 14 Uhr an Heiligabend das erste Mal informiert. Dank Zeugenhinweisen gerieten zwei Männer in Verdacht, die offensichtlich in der Nacht zuvor auf das Opfer getroffen waren.
Die Polizei weiter: "Durch die weiteren Ermittlungen wurden die zuvor unbekannten Tatverdächtigen identifiziert." Der dringende Tatverdacht richte sich nunmehr gegen die beiden 21 und 20 Jahre alten Männer aus Cuxhaven, die am 1. Weihnachtstag abends vorläufig festgenommen wurden. Bei richterlich angeordneten Durchsuchungsmaßnahmen seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft Stade beantragte daraufhin Untersuchungshaftbefehle gegen die Männer.
Beim Amtsgericht Stade einem Richter vorgeführt
Am 2. Weihnachtstag wurden diese beim Amtsgericht Stade einem Richter vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl. Die jungen Männer wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Ob sie bereits polizeibekannt waren, wurde nicht preisgegeben.
Fahndungserfolg beruhigte Anwohner des Viertels
Stephan Hertz richtet sich ausdrücklich an die Cuxhavener Bevölkerung für die sehr wertvollen Hinweise. Der schnelle Fahndungserfolg sei auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Viertels, die sich große Sorgen gemacht hätten, als sehr beruhigend wahrgenommen worden.
Die Ermittlungen, unter anderem zum Tathintergrund, dauerten weiter an, so Hertz. Weitere Zeugen sollten Beobachtungen auf jeden Fall an die Polizei Cuxhaven, Telefon (0 47 21) 573-0, weitergeben.
Es geschah unter den Augen der Anwohner
Der Fundort des Opfers liegt sehr zentral in einer Wohngegend. Die Mehrfamilienhäuser zu beiden Seiten der Straße Hörn sind alle mit Balkons zur Straßenseite ausgerichtet. Hätte das Opfer nicht früher gesehen werden müssen oder war es wirklich in der Dunkelheit unsichtbar? Stephan Hertz gibt zu bedenken, dass der Heiligabend diesmal auf einen Sonntag fiel und es daher wahrscheinlich länger ruhig war als sonst an diesem Tag, wenn viele schon frühmorgens die letzten Einkäufe erledigen wollen.
Familie wird betreut und begleitet
Nicht zuletzt bewegt viele, die von dem Verbrechen gelesen haben, das Schicksal der Familie. Selbst ein Familienmitglied in seinem Blut zu finden, das nachfolgende Drama der vergeblichen Wiederbelebung zu erleben, und das alles an einem so besonderen Tag, übersteigt alle Vorstellungskräfte. Natürlich sei die Familie betreut und begleitet worden, so der Polizeisprecher. Zum einen gehöre dies zu den ganz wesentlichen Kompetenzen der eigenen Kräfte, zum anderen gebe es ein ganzes Netzwerk an unterstützenden Kräften. Das könnten Mitglieder des von der Kommune aufgestellten Kriseninterventionsteams sein oder auch zum Beispiel der Gemeindepastor oder die Gemeindepastorin oder andere Vertrauenspersonen.
