Baustelle an der Konrad-Adenauer-Allee: Der Gründeich ist vorübergehend komplett verschwunden. Auch der dortige Fuß- und Radweg soll im Zuge der Arbeiten für das „Deichband Cuxhaven“ auf das Niveau der Straße gebracht werden. Foto: Potschka
Baustelle an der Konrad-Adenauer-Allee: Der Gründeich ist vorübergehend komplett verschwunden. Auch der dortige Fuß- und Radweg soll im Zuge der Arbeiten für das „Deichband Cuxhaven“ auf das Niveau der Straße gebracht werden. Foto: Potschka
Ein Deichfenster für Cuxhaven

Deich komplett verschwunden: Was hinter der Deichöffnung in Cuxhaven steckt

von Jens Potschka | 22.03.2025

Die temporäre Deichöffnung in Cuxhaven sorgt für Aufsehen: Statt geplanter 20 Meter prangt nun ein 56 Meter großes Loch. Doch was steckt hinter dieser unerwarteten Maßnahme und wie wird sich das Stadtbild verändern? Die Details sind überraschend.

Die aktuellen Bauarbeiten an der Konrad-Adenauer-Allee in Cuxhaven haben zu einer unerwarteten, temporären Erweiterung des geplanten Deichfensters geführt. Ursprünglich war eine Öffnung des Deiches in einer Größenordnung von 18 bis 20 Metern vorgesehen. Aufgrund der Verlegung einer Fernwärmeleitung für das Hauptverwaltungsgebäude von Niedersachsen Ports (NPorts) in Cuxhaven wurde das Deichfenster jedoch vorübergehend auf etwa 56 Meter erweitert. Der Deich an dieser Stelle ist somit derzeit komplett verschwunden.

Teile des alten Deiches werden wieder aufgeschüttet

Marco Lammers von der städtischen Bauverwaltung erläutert auf Anfrage unseres Medienhauses die Hintergründe dieser Maßnahme: "Das sind bautechnische Gründe. Aktuell wird dort eine neue Fernwärmeleitung verlegt. Die Leitung muss aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ein Stück weit durch den Deichkörper geführt werden. Um den Schacht für die Leitung zu graben, musste der Deich an der Stelle vorübergehend weichen." Wenn die Arbeiten für die Fernwärmeleitung abgeschlossen sind, werden Teile des Deiches wieder aufgeschüttet. Am Ende der Bauarbeiten entsteht dort das sogenannte Deichfenster, ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität, der eine Sichtachse auf das Wasser freigibt.

Um die Fernwärmeleitung für das Verwaltungsgebäude von NPorts an der Konrad-Adenauer-Allee besser verlegen zu können, wurde der dortige Deich in diesen Tagen komplett entfernt. Foto: Potschka

NPorts-Gebäude wird künftig mit Fernwärme geheizt

Die Verlegung der Fernwärmeleitung ist Teil der Bemühungen von NPorts, bis 2040 klimaneutral zu werden. Fernwärme gilt als klimafreundlich und bietet zudem eine hohe Versorgungssicherheit sowie geringeren Wartungsaufwand. Einige der NPorts-Fischhallen im Cuxhavener Hafen sind bereits ans Fernwärmenetz angeschlossen. "Wo immer es sich sinnvoll ergibt, werden wir das weiter verfolgen”, erklärte dieser Tage auf Anfrage NPorts-Pressesprecherin Dörte Schmitz.

Das Deichfenster ist Teil des Großprojekts "Deichband für Cuxhaven”, das größtenteils mit Fördermitteln finanziert wird. Es soll einen besonderen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und einem unverstellten Blick auf den Ritzebüttler Schleusenpriel schaffen. Der Platz vor dem Deichfenster wird nach Fertigstellung der umfangreichen Bauarbeiten mit Glaselementen versehen, um den Blick auf das dahinterliegende Gewässer freizugeben.

Neue Sichtachsen aufs Wasser von der City aus

Die im Realisierungswettbewerb des Projekts "Deichband” getroffenen Entscheidungen zur Gestaltung des Deichfensters bleiben von den aktuellen Umbaumaßnahmen für die Fernwärme unberührt. Der offizielle Baustart für das "Deichband Cuxhaven” soll im Sommer 2025 erfolgen, wenn die Stadt Cuxhaven mit den weiteren Umbaumaßnahmen im Bereich der Deichstraße beginnt. 

Für die Stadt bedeutet das Deichband-Projekt eine erhebliche Aufwertung der Innenstadtbereiche rund um den Hafen. Das Deichfenster wird nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein Ort, der Cuxhavens maritime Atmosphäre auf besondere Weise erlebbar macht.

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Jens Potschka

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

jpotschka@no-spamcuxonline.de

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