
Deichkronenweg in Cuxhavens Grimmershörnbucht: Wie er breit und stabil werden kann
Kann bekanntes Baumaterial die Lösung für Cuxhavens Deichkronenweg in der Grimmershörnbucht sein? Während ein bewährtes Bauverfahren für neue Stabilität sorgen könnte, bleibt die Frage nach der Balance zwischen Erholungsraum und Deichschutz spannend.
Der Wunsch, den Deichkronenweg in der Grimmershörnbucht zu verbreitern und attraktiver zu gestalten, wird in der Stadt seit Jahren immer einmal wieder laut. Besonders bei der Präsentation des Masterplans für die Bucht im Herbst 2024 rückte das Thema erneut in den Fokus. Jürgen Schubel, Vorsitzender des Deichverbandes Cuxhaven, äußerte sich dieser Tage im Gespräch mit unserem Medienhaus über mögliche Lösungen und stieß dabei auf eine vielfach bewährte Methode: den Einsatz von Ortbeton.
"Der Deichkronenweg in der Bucht ist damals aus falschem Material gebaut worden", erklärt Schubel rückblickend. "Das wurde erst zu spät bemerkt. In den 1980er-Jahren, als der Deich erhöht wurde, hätte man das besser machen können." Die Alternative aus Ortbeton sei jedoch keine neue Idee: "Zwischen Wetterwarte und Seefahrtschule haben wir dieses Material erfolgreich eingesetzt. Das könnte jetzt auch in der Grimmershörnbucht eine dauerhafte Lösung sein."

Bewährte Technik aus Ortbeton
Die Methode, die Schubel vorschlägt, ist in der Praxis bereits erprobt: Drei- bis dreieinhalb Meter lange Teilabschnitte werden vor Ort betoniert. Die Konstruktion verbindet den Weg direkt mit der Deichkrone. Eine etwa zehn Zentimeter dicke Betonschicht sorgt für Stabilität. Die Kosten für die Maßnahme in der Grimmershörnbucht schätzt Jürgen Schubel auf rund 200.000 Euro. "Diese Lösung würde die Attraktivität auf dem Deich erheblich steigern. Ob der Weg dabei breiter werden muss, kann in der Planphase geklärt werden."

Schultheiß Schubel signalisiert, wie schon in der Vergangenheit, die Bereitschaft des Deichverbandes, bei der Finanzierung in Vorleistung zu gehen: "Die Stadt hatte damals, als wir zwischen Wetterwarte und Seefahrtschule gebaut haben, finanzielle Probleme. Wir haben das vorfinanziert, und die Kommune hat in Raten abbezahlt. Dieses Modell könnten wir wiederholen."
Bessere Zugänglichkeit und Rollstuhlrampen
Neben der Modernisierung des Weges steht auch die Barrierefreiheit auf der Agenda. "Die zusätzlich angedachten Rampen für Rollstuhlfahrer begrüßen wir ausdrücklich", so Schubel. "Erstens haben wir nichts dagegen, und zweitens würden wir das auch gerne tatkräftig unterstützen."
Für Jürgen Schubel ist klar: Eine Lösung muss her, um den Deichkronenweg in der Grimmershörnbucht zu verbessern und gleichzeitig den Schutz des Deiches zu gewährleisten. "Ein Deich braucht eigentlich keinen Deichkronenweg", stellt er nüchtern fest. Dennoch sei der Deichverband bereit, Maßnahmen zu unterstützen, die sowohl die Aufenthaltsqualität für Spaziergänger als auch die Funktionalität des Deiches verbessern: "Wenn wir den Weg aus Ortbeton gestalten, profitieren alle", sagt der Schultheiß aus Erfahrung.