
Gastspiel vorbei: Norwegen-Fähre "Romantika" am Dienstag zum letzten Mal in Cuxhaven
Und wieder endet ein Stück Fährengeschichte in Cuxhaven, diesmal aber planmäßig: Die Norwegen-Fähre "Romantika" ist am Dienstag nach fast fünfwöchigem Gastspiel zum letzten Mal am Steubenhöft zu sehen.
Zu Pfingsten zog die am Steubenhöft liegende "Romantika" noch einmal besonders viele Blicke auf sich und sorgte für Gesprächsstoff unter den Touristen: "Was ist denn das für ein dicker Pott?", fragten sich viele, die von dem Gastspiel der Norwegen-Fähre in Cuxhaven noch nichts mitbekommen hatten.
Sie konnten nicht wissen, dass dieses Kapitel nun vor seinem planmäßigen Abschluss steht. Voraussichtlich nur noch ein einziges Mal wird die "Romantika" nach Cuxhaven zurückkehren, und zwar am Dienstag. Mit dem Einlaufen ist laut Fahrplan etwa zwischen 9.30 und 10 Uhr zu rechnen. Um 15.30 Uhr sticht die Fähre der Holland-Norway-Lines wieder in See.
Ab dem 1. Juni ständiger Gast in Emden
Am 1. Juni soll sie das erste Mal in Emden festmachen und dann regelmäßig von dort aus den Linienverkehr nach Kristiansand in Südnorwegen versehen. Vor gut einem Jahr hat die Holland-Norway-Lines mit der früheren Ostseefähre den Liniendienst von Mitteleuropa nach Skandinavien aufgenommen - vom niederländischen Eemshaven aus. Die Fährverbindung war offensichtlich direkt beliebt, was die auffallend hohe Anzahl von Pkw mit dem gelben - niederländischen - Kennzeichen erklärt, die während des Cuxhaven-Gastspiels durchs Hafengebiet und durch die Stadt zur Autobahn kurvten.
Als die Reederei einen Hafen als Übergangslösung suchte, sprang Cuxhaven ein und begrüßte die "Romantika" das erste Mal am 20. April. Seither bot die 193-Meter-Fähre mit Platz für bis zu 1500 Passagiere und 300 Pkw alle zwei Tage eine imposante Kulisse am Steubenhöft.
Norwegische Stimmen in den Fischrestaurants
Ein untrüglicher Hinweis auf die Direktverbindung war auch die hohe Zahl norwegischer Tagesgäste in den Fischrestaurants und den Geschäften auf der Fischmeile. Auf der anderen Seite dürfte sich das nicht anders dargestellt haben: Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass sich so eine Gelegenheit so schnell nicht wieder bietet, buchten viele Cuxhavener spontan einen Trip auf der Fähre - vorzugsweise die mit einem erheblichen Rabatt angebotene Minikreuzfahrt mit einem Aufenthalt von einigen Stunden in Kristiansand.
Von Anfang an war klar, dass Cuxhaven nur eine Zwischenstation für die junge norwegische Reederei bedeutete. Nun geht wieder ein Stück Fährengeschichte zu Ende. Oberbürgermeister Uwe Santjer sieht trotzdem einen Langfristeffekt: "Uns war klar, dass wir nur befristet für Emden einspringen. Aber wir haben in der Zeit gezeigt, dass wir ein großartiger Partner sind. NPorts hat Cuxhaven als guten Standort für den Fährbetrieb dargestellt. Damit können wir uns am Markt noch besser anbieten."

