
"Attraktiver Branchenmix": Was Kaufland für Cuxhavens Ex-Real-Standort plant
Die Bestandsimmobilie entspricht "baulich und technisch" nicht mehr dem Stand der Zeit: Das antwortete die Kaufland-Zentrale am Donnerstag auf eine Anfrage unserer Redaktion. Vorgesehen ist offenbar ein weitreichender Umbau der Immobilie.
Vor einer Woche erst eröffnete die Einzelhandelskette Kaufland eine neue Filiale in Groß Mackenstedt (Gemeinde Stuhr): Ein ehemaliger Real-Standort, genau wie der derzeit noch leer stehende Markt an der Konrad-Adenauer-Allee in Cuxhaven. Dort will und wird Kaufland ebenfalls investieren, auch wenn die Wiedereröffnung nicht von heute auf morgen erfolgt.
Wie ein Stadtsprecher bestätigt, soll Kaufland mittlerweile Kontakt zur unteren Baubehörde aufgenommen haben: Es geht um Umbaumaßnahmen im Bestandsgebäude, welches leer steht, seit der einstige Mieter Real vor mehr als zweieinhalb Jahren den Standort Cuxhaven aufgegeben und die zwischen Innenstadt und Fischereihafen gelegene Immobilie geräumt hat.
Der Mietvertrag lief noch geraume Zeit weiter, eine Nachnutzungsperspektive schien zunächst nicht erkennbar zu sein. Das änderte sich im Sommer 2023: Anfang August bestätigte die Kaufland Stiftung überraschend, das Gebäude an der Konrad-Adenauer-Allee erworben zu haben. Kaufland werde ein Konzept erarbeiten, hieß es seinerzeit, um am Standort Cuxhaven langfristig betrachtet eine Filiale aufmachen zu können.
Konzernzentrale kalkuliert mit längerer Umbauphase
Dem Eröffnungstag muss aus Sicht der Neckarsulmer Zentrale allerdings eine längere Umbauphase vorausgehen. "Da wir unseren Kunden moderne und zeitgemäße Einkaufsstätten bieten und die Immobilie, sowohl baulich als auch technisch, nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht, werden wir diese umfangreich modernisieren", antwortete Unternehmenssprecher Dominik Knobloch am Donnerstag auf eine Anfrage unserer Redaktion. Er bat gleichzeitig um Verständnis, in der derzeitigen Projektphase noch keine Aussage darüber treffen zu können, wann Cuxhavenerinnen und Cuxhavener zum ersten Mal in der neuen Kaufland-Filiale einkaufen können.
Als Leiter der städtischen Agentur für Wirtschaftsförderung rechnet Marc Itgen damit, dass ein bislang kolportierter Neueröffnungszeitraum zumindest im Großen und Ganzen gehalten wird - selbst wenn das künftige SB-Warenhaus vielleicht nicht schon zum Jahreswechsel 2024/2025, sondern erst im weiteren Jahresverlauf seine Pforten öffnet.
Kaufland setzt auf mehrere Konzessionäre
Amtlich ist nun immerhin, dass Kaufland (analog zu der in der Real-Vergangenheit geübten Praxis) eine Reihe von Untermietern im sogenannten Vorkassenbereich etablieren wird: "Im Rahmen unseres One-Stop-Shopping-Konzeptes werden wir für unsere Kunden einen attraktiven Branchenmix mit Fachmarkt-Flächen sowie regionalen Angeboten schaffen, sodass sie bei einem Einkauf weitere Besorgungen und Dienstleistungen direkt vor Ort mit erledigen können", erläuterte der Kaufland-Sprecher. Was die entsprechenden Flächen betreffe, stehe sein Unternehmen mit verschiedenen Interessenten in konstruktiven Verhandlungen. "Wir sprechen selbstverständlich auch mit denen, die bereits am Standort vertreten waren", so Knobloch gegenüber unserer Redaktion.
Bis zu elf solcher Konzessionäre - darunter einen Schuhladen, ein Bäcker oder ein Schnellrestaurant - gab es früher unter dem Dach der 13.000 Quadratmeter großen Immobilie. Aber ganz gleich, wie viele Stores es sein werden, die künftig das Warenangebot der neuen Kaufland-Niederlassung abrunden: Die Tatsache, dass es im Zentrum Cuxhavens nach langer Durststrecke wieder einen großen Markt gibt, wird auf Verwaltungsebene als Fortschritt für die lokale Einkaufssituation begrüßt.
"Beitrag zur Optimierung der Nahversorgungssituation"
"Einen Beitrag zur Optimierung der Nahversorgungssituation in der (...) Kernstadt" leiste die Reaktivierung des Standortes, heißt es zum Beispiel im neu aufgelegten Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes. Wirtschaftsförderer Marc Itgen denkt in diesem Zusammenhang vor allem an Leute, die im Innenstadtbereich wohnen und vielleicht nicht auf ein Auto zugreifen können. Sie sollen eine fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeit mit großer Sortimentsbreite erhalten.