Keine Flüchtlingseinrichtung in Cuxhaven-Altenwalde: Andere Pläne für Kaserne
Es ist eine Entscheidung, die die Entwicklung Altenwaldes wahrscheinlich für immer verändern wird: Das Innenministerium wird im Ort keine Erstaufnahmeeinrichtung für 600 Personen errichten. Am Mittwochabend wurde eine überraschende Wendung bekannt.
Das Land Niedersachsen hat seine Pläne für die Errichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen in der ehemaligen Kaserne in Altenwalde zu den Akten gelegt - für immer.
Es sind die jüngsten Pläne der Bundesanstalt für Immobilien (BImA), die die Realisierung unmöglich machen. Auf Anfrage unserer Redaktion teilte das niedersächsische Innenministerium am Mittwochabend durchaus Bahnbrechendes mit: "Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin der genannten Liegenschaft hat entschieden, die Gebäude auf der Liegenschaft der ehemaligen Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne in Cuxhaven-Altenwalde abzureißen, um dort Flächen für Biodiversität und erneuerbare Energien zu schaffen."
Schriftliche Bestätigung durch Ministerin Daniela Behrens
Eine Entwicklung, die das Ministerium Stadt- und Landkreisspitze bereits bei einem Treffen vor wenigen Tagen mündlich mitgeteilt hatte. Am Mittwoch folgte nun auch die schriftliche Bestätigung von Innenministerin Daniela Behrens.
Statt Militär freie Bahn für die Natur
Die BImA habe ihre Entscheidung dem Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport (MI) mit Schreiben vom 22. Juli dieses Jahres mitgeteilt. "Insofern kann und wird die Planung des Landes Niedersachsen, einen Teil der auf der Liegenschaft befindlichen Gebäude für den Aufbau einer Erstaufnahmeeinrichtung für 600 Personen zu nutzen, nicht weiterverfolgt werden", schreibt Ministeriumssprecherin Svenja Mischel.
Ministerin würdigt Engagement von Stadt und Kreis
Stadt und Landkreis Cuxhaven hätten die bisherigen Planungen des Landes unterstützt und stets konstruktiv begleitet. Dieses Engagement bewerte Ministerin Daniela Behrens als vorbildlich, heißt es weiter. Was die Entscheidung für den Stadtteil, die Stadt und die weitere Entwicklung des Geländes bedeutet und welches Ausmaß die Entscheidung der BiMA hat, werden wir noch ausführlich berichten.
Nachdem zunächst die Inbetriebnahme bereits für das Jahr 2024 angekündigt worden war, war die Eröffnung zuletzt immer weiter nach hinten verschoben worden.
Was sagt der Rahmenplan der Stadt jetzt noch aus?
Zu der möglichen Konversion (zivilen Nachnutzung) des in verschiedenen Epochen mit rund 110 Gebäuden bebauten rund 76 Hektar großen Kasernengeländes sind zahlreiche Schriftstücke verfasst und Planungen erwogen worden. Vor mehr als zehn Jahren entstand ein Rahmenplan der Stadt, die über die Planungshoheit verfügt. Auf dem Areal stehen auch zwei Turnhallen, der Sportplatz am Kasernengelände befindet sich seit einigen Jahren im Besitz der Stadt.