In diesem Bereich soll der dringend erforderliche Neubau für die Schule am Meer entstehen. Naturschützer haben nichts gegen das Schulbauprojekt, kritisieren aber Bestrebungen, im selben Atemzug eine (für den Kfz-Verkehr taugliche) Querverbindung zwischen Bäderring und dem Döser Ortskernzu schaffen. Foto: Reese-Winne
In diesem Bereich soll der dringend erforderliche Neubau für die Schule am Meer entstehen. Naturschützer haben nichts gegen das Schulbauprojekt, kritisieren aber Bestrebungen, im selben Atemzug eine (für den Kfz-Verkehr taugliche) Querverbindung zwischen Bäderring und dem Döser Ortskernzu schaffen. Foto: Reese-Winne
Bebauungsplan sorgt für Unmut

Initiative kritisiert Neubaupläne an Querspange in Döse: Bäume & Tiere müssen weichen

von Kai Koppe | 11.08.2025

Der Bebauungsplan Nr. 229 sorgt für Unmut in Cuxhaven: Während Bäume dem Neubau der "Schule am Meer" weichen sollen, wird Platz für eine neue Straße geschaffen, die bedrohte Arten gefährdet, kritisiert die Initiative Stadtgrün.

Natur wird dem Schul-Neubau weichen müssen; nach Verwaltungsangaben bietet der Bebauungsplan Nr. 229 keinen Spielraum, um den Fortbestand vorhandener Bäume zu sichern. Doch Platz für eine Verbindungsstraße zwischen Strichweg und Bäderring ist anscheinend vorhanden. "Wie kann das angehen?", fragt sich die "Initiative Stadtgrün" innerhalb der BUND-Kreisgruppe. Und hat sich mit einem Schreiben an die zuständige Abteilung im Rathaus gewandt.

Widersinnig sei Verwaltungshandeln in diesem Punkt, beklagen die Unterzeichner, die außerdem kritisieren, dass man im Rathaus (entgegen den Absprachen mit dem Landkreis) bereits Festlegungen treffe.

Mehrere bedrohte Arten im Planbereich

In ihrer jüngsten Stellungnahme zum Reizthema Querspange Döse weist die Stadtgrün-Initiative ferner auf die im fraglichen Bereich vorhandene Fledermaus-Population hin, die nicht etwa aus den eigenen (BUND)-Reihen heraus detektiert wurde, sondern von einem Sachverständigen-Büro in das Umweltgutachten aufgenommen wurde. Dabei soll es um sieben Arten gehen, die in Niedersachsen auf der Roten Liste stehen und als Bestands-bedroht gelten. Gleiches gilt für einige Singvögel: Mehlschwalben, Stare und Trauerschnäpper zählen nach Angaben der Initiative zu 36 Vogelarten, die im vom Bebauungsplan abgedeckten Laubholzbestand des ehemaligen Bunde-Hofes insofern als "heimisch" anzusehen sind, als dass ein Brutnachweis oder zumindest ein Brutverdacht vorliegt.

Noch ist das Gebiet am Döser Feldweg grüne Wiese. Foto: Reese-Winne

Die Stadtgrün-Schützer machen keinen Hehl daraus, wie aus ihrer im vorliegenden Fall zu verfahren wäre: "Auf den Bau einer neuen Straßenverbindung für den Autoverkehr zwischen Döser Feldweg und Strichweg (...) verzichten", lautet eine Forderung aus dem Schreiben an die Verwaltung. Sie fordern ferner, den heutigen Eingang der Döser Schule zu verlegen beziehungsweise wenigstens zu prüfen, ob sich ein gemeinsamer Eingang von Grundschule und "Schule am Meer" schaffen ließe, der vom Döser Feldweg aus zu erreichen wäre. Erreichen ließe sich auf diesem Weg eine Öffnung des Stickenbütteler Weges (zwischen Döser Feldweg und Steinmarner Straße gesperrt): ein Zugeständnis, falls eine Querverbindung zwischen Bäderring und dem Döser Ortskern als unerlässlich angesehen würde.

Wie wird das Gebiet verändern? Archivfoto: Reese-Winne

Zu guter Letzt spricht sich "Stadtgrün" dafür aus, eine sich an die Moorwiesen anschließende Grünfläche als Ausgleichsfläche für den Neubau der "Schule am Meer" zu berücksichtigen. Es soll sich um ein Areal handeln, das zwischen Strichweg, Strandstraße und der Schultheißenstraße liegt.

BUND übt Kritik an der Methodik

Unterstützung erhält die "Initiative Stadtgrün" von der übergeordneten BUND-Kreisgruppe, die den Schul-Neubau (nicht anders als die oben genannten Unterzeichner) begrüßt. Trotzdem sei - so macht der BUND über einen Rechtsanwalt deutlich - das B-Plan-Verfahren in dieser Sache auszusetzen - so lange jedenfalls, bis gesicherte Erkenntnisse über den tatsächlichen Platzbedarf der Schule vorliegen. Besagter Anwalt weist auch auf eine Inkonsistenz zwischen Bebauungs- und Flächennutzungsplan hin: In letzterem sei ein Nahversorger (als Option) vorgesehen, der sich im B-Plan nicht wiederfindet. Kritik übt die Kreisgruppe auch an der die Querspangen-Lösung beinhaltenden Verkehrsplanung: Letztere entbehre an belastbaren Daten. So sei eine Verkehrszählung am Strichweg an einem einzigen Tag und ohne Berücksichtigung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs erfolgt.

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Kai Koppe

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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