
Premiere der Döser Speeldeel: Komödie begeistert Cuxhaven - die nächsten Auftritte
Die Döser Speeldeel feiert in Cuxhaven Bühnencomeback mit "Wellness, Wien un wilde Wittfruuns" und vereint Humor, Herz und Chaos auf charmante Weise. Ein unvergesslicher Abend voller Überraschungen auf dem Wellnesshof.
Die Theaterpause ist vorbei. Mit Spannung und Vorfreude erwarteten die Zuschauer die Premiere der Döser Speeldeel "Wellness, Wien un wilde Wittfruuns", eine Komödie von Andreas Heck mit niederdeutscher Übersetzung von Benita Brunnert unter der Regie von Marlies Lampe.
Ein Abend voller Spannung und Überraschungen gab es nicht nur für die Gäste. Auch auf der Bühne präsentierten sich Schauspielerinnen und ein Schauspieler, die neu die Bretter eroberten. Ein kräftiges "Muh" zu Beginn verriet den Besuchern, dass der Spielort ein Bauernhof war, der zu einem Wellnesshof umgebaut wurde. Doch ein wichtiger altertümlicher Ort blieb erhalten. Die Feuertaufe war geglückt und das Ensemble erhielt den verdienten Applaus. Die spielfreudige Truppe bewies einmal mehr, dass sie Humor, Herz und eine gehörige Portion Chaos bestens zu verbinden wusste.
Großes Lob für Gerhard Bucka
Allen voran ist Gerhard Bucka ein großes Lob als Knecht Hannes auszusprechen. Als Sänger im Shanty-Chor Cuxhaven hat er zwar Bühnenerfahrung, aber da ist er unter Männern und muss auch nicht so viel schnacken. Als Knecht Hannes wurde er zum beliebten Objekt zweier Frauen aus Wien, die als Mercedes Benntz (Andrea Hinke) und Dorothea Deimmler (Sabine Gieske) nicht nur den Wellnesshof, sondern auch den Knecht erobern wollten. Und das alles auf dem Donnerbalken. Den wiederum Himari (Marlies Lampe) aus Japan nicht kannte und das Plumpsklo erst einmal mit ihrem Fotoapparat eroberte. "Touristen wollen jeden Schiet knipsen", meinte der Knecht ganz richtig.

So nahm das Ganze seinen Lauf, den die Magd Berta (Helma Schenkelberg) erst später durchschaute, da sie sich um Wäsche, Koffer und Sonstiges kümmern musste. So war es auch kein Wunder, dass sie nicht verstand, was Klara Kleber als Klimakleber auf dem Wellnesshof erreichen wollte. "Bin so im Stress, kann gar nicht denken", sagte sie. So kam es, wie es kommen musste, zu einigen Verwicklungen, zumal Hannes dem Wein, den die Hofbesitzerin Jessica Weller (Maike Bruns) für die Gäste drapiert hatte, heftig zusprach.
Mit Karlotta Kümmel inszenierte sie außerdem eine Selfie-Station vor dem Plumpsklo, damit die Gäste Erinnerungen auf ihren Social-Media-Kanal posten können. Das führte zu einiger Sprachverwirrung bei dem Gast aus Japan und zum ungläubigen Staunen bei der Magd und dem Knecht.
Buntes Bild auf der Bühne
Die Wiener Frauen brachten ein buntes Bild auf die Bühne und ihre Werbesprüche beeindruckten die Magd Berta überhaupt nicht. Nur Hannes griff gerne zu bei "Bonbons von Deimmler, die anderen sind kleiner". Wer auch gerne zugriff, war Gretchen Greenback (Antje Rohwedder), die versuchte, Wellness auf Kosten anderer zu genießen. Doch sie flog natürlich auf und hatte bannige Probleme, als sie statt Wein ein Spritzmittel gegen Läuse zum Trinken erwischte.
Die Döser Speeldeel zeigte, dass das plattdeutsche Theater in Cuxhaven quicklebendig ist - frisch, fröhlich und voller Spiellust. "Dat is genau dat, wat wi brauchen in düsse Tieden - mol wedder richtig lachen!", meinte eine Besucherin nach der Vorstellung strahlend.
Darsteller treffen sich privat
"Drei Monate mit ungefähr 35 Proben liegen hinter uns", erzählte Geschäftsführerin Stephanie Braak-Heinig. "Einige Mitspieler haben sich auch privat getroffen, um die plattdeutsche Sprache zu verinnerlichen. Es ist gar nicht so einfach, humorige Szenen zu spielen und selbst dabei ernst zu bleiben. Zusätzlich sind auch ein Techniker und ein Bühnenbauer zu den alten Hasen gestoßen. Ein Workshop mit einem Berufsregisseur probte zwei Tage mit 22 Interessierten, von denen spontan 13 neue Mitspieler gewonnen wurden. Einige haben heute mitgespielt", sagte die Geschäftsführerin.
Im nächsten Jahr soll noch einmal ein Workshop stattfinden, denn es fehlen der Döser Speeldeel junge Leute. Die Proben gehen weiter, denn am 15. Januar 2026 findet die Premiere von "Achtertücksche Sistern" statt, gefolgt am 12. März 2026 von "Glockenbimmeln".
Weitere Aufführungen von "Wellness, Wien un wilde Wittfruuns":
- Sonnabend, 11. Oktober; Mittwoch, 15. Oktober; Donnerstag, 16. Oktober; Freitag, 17. Oktober; Sonnabend, 18. Oktober; Sonntag, 19. Oktober; Mittwoch, 22. Oktober; Donnerstag, 23. Oktober; Freitag, 24. Oktober; Sonnabend, 25. Oktober; Sonntag, 26. Oktober.
- Die Aufführungen finden an Sonntagen um 16 Uhr statt, an Sonnabenden um 19 Uhr und an allen anderen Tagen um 20 Uhr.
- Vorverkauf unter Telefon (0 47 21) 5 90 17 17.
Von Heidi Giesecke