
Elbfähre "Greenferry" Cuxhaven-Brunsbüttel meldet Insolvenz an
CUXHAVEN/BRUNSBÜTTEL. Paukenschlag auf der Elbe: Die "Elbferry" Cuxhaven-Brunsbüttel meldet Insolvenz an. Das erklärte Geschäftsführer Heinrich Ahlers am Dienstagmorgen.
Keine Corona-Hilfe für Elbefähre
Am Montag war bekannt geworden, dass das Wirtschaftsministerium Niedersachsen den Fährbetreibern keine Corona-Hilfen zahlt. 800.000 Euro hatten diese beantragt, um das ausgefallene Oster- und Pfingstgeschäft zu kompensieren.
Die 53 Beschäftigten seien am Dienstag über die Insolvenz informiert worden, die dem Amtsgericht Cuxhaven am Montag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gemeldet worden ist.
Treibstoffpreise sehr hochDenn auch wenn die Fahrgastzahlen im Sommer Grund zur Hoffnung gaben, läuft das Geschäft schleppend. Insbesondere die notwendige Lkw-Auslastung haben die Fährbetreiber bisher nicht erreicht. Aktuell kommen noch die erhöhten Preise für den Treibstoff "LNG" hinzu. Der Winter ist offenbar so nicht zu überstehen.
"Greenferry I" nicht wirtschaftlich
Kritiker hatten der "Greenferry" von Anfang an wenig Chancen eingeräumt. Die "Greenferry I" sei zu groß und damit zu teuer, die Abfahrten seien zu wenige, um den Fährbetrieb wirtschaftlich zu gestalten.
Die "Greenferry" ist nicht der erste Versuch einer Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel, in der Vergangenheit gab es mehrere Insolvenzen.
Hoffen auf die Politik
Wie es jetzt mit der Elbfähre weitergeht, wird Ahlers in der noch laufenden Pressekonferenz erklären. Der vorläufige Insolvenzverwalter Berend Böhme, erklärte, er wolle die Politik ins Boot holen. Der Fährbetrieb sei ein Beitrag zur öffentlichen Daseinsfürsorge, an dessen Aufrechterhaltung die Politik ein Interesse haben müsse. (tas/lab/dpa)