Lebensmittelmarkt für Ihlienworth: Vor dem "Tante Enso"-Neubau kommt eine Übergangslösung
IHLIENWORTH. Weil sich der Neubau des Marktes "Tante Enso" in Ihlienworth verzögert, arbeiten Gemeinde und "MyEnso" an einer temporären Lösung.
In der Gemeinde Ihlienworth scharren die Einwohnerinnen und Einwohner schon seit geraumer Zeit mit den Füßen: Wann kommt der "Tante Enso"-Markt? Im September 2021 hatte das Bremer Unternehmen "MyEnso" nach einer erfolgreichen Teilhabergenerierung zugesagt, einen Lebensmittelmarkt im Sietland-Dorf zu eröffnen. Seitdem ist - zumindest gefühlt - nicht viel passiert. Nun scheint sich eine Zwischenlösung anzubahnen.
"Tante Enso" kommt nach Ihlienworth - das steht fest. "Dazu haben wir uns vertraglich verpflichtet", sagt Thorsten Bausch, Gründer und Geschäftsführer von "MyEnso". Nur die Frage nach dem "Wann" ist noch nicht final geklärt. Im vergangenen Jahr hatte Bausch noch optimistisch das erste Quartal 2022 als Eröffnungstermin anvisiert, doch dieser Zeitplan ist längst vom Tisch. "Das Genehmigungs- und Bauverfahren schleppt sich leider in die Länge", sagt Bausch.
Grundstück ist gekauft
Immerhin: Unternehmer Michael Saft, mit dem "MyEnso" zusammenarbeitet, hat das Baugrundstück für den Neubau in der Dorfmitte jetzt von der Gemeinde gekauft. Als Bauträger wird er den "Tante Enso"-Markt zur Verfügung stellen. Aber bis zum Baustart wird wohl noch einiges Wasser die Medem hinunterfließen.
Die stellvertretende Gemeindedirektorin Francesca Dock weiß, warum das Verfahren so lange dauert: "Die Verzögerung ist darauf zurückzuführen, dass bei der Veräußerung des Grundstückes zahlreiche Behörden beteiligt werden mussten. Dies hat nicht der Investor oder MyEnso zu verschulden, sondern ist leider das tägliche Geschäft bei solch einem Vorhaben." Als Baustart wird auf der "MyEnso"-Homepage aktuell 2023 genannt.
Um die Wartezeit bis zur Eröffnung des Marktes zu überbrücken, arbeiten "MyEnso" und Gemeinde jetzt an einer Übergangslösung. "Hinter den Kulissen laufen die Planungen dafür seit Monaten auf Hochtouren", sagt Francesca Dock.
Noch kein konkretes Datum
In dieser Woche kommt "MyEnso" nach Ihlienworth, um sich die Fläche für einen "Übergangs-Enso" anzuschauen. Ob diese temporäre Lösung mit Zelt oder Container realisiert wird, stehe noch nicht fest, so Thorsten Bausch. Auch zum Starttermin gibt es noch kein konkretes Datum. Zunächst muss geklärt werden, ob für diesen sogenannten fliegenden Bau ein Baugenehmigungsverfahren durchzuführen ist. "Sollte kein Baugenehmigungsverfahren notwendig sein, kann es ganz schnell gehen und Ende August könnte der Übergangs-Enso eröffnen", meint Francesca Dock. Versprechen kann sie das aber nicht, "da vorab der Landkreis Cuxhaven zu beteiligen ist."
Das Ihlienworther Projekt macht längst Schule im Landkreis Cuxhaven und spricht sich herum: So plant "MyEnso" Einkaufsmärkte in den Ortschaften Lintig, Drangstedt und Sievern (alle Stadt Geestland) sowie in Spieka (Gemeinde Wurster Nordseeküste).
50 Neueröffnungen
Aktuell existieren bundesweit sechs "Tante-Enso"-Filialen, die Hälfte davon in Norddeutschland. Bis Ende des Jahres plant Unternehmer Thorsten Bausch rund 50 Neueröffnungen. Im Jahr 2030 sollen es schon 1000 Filialen sein.