Am Donnerstag wurden die neun Stahlbetonteile für den östlichen Teil des Durchlasses per Tieflader angeliefert und mit Hilfe eines Autokrans eingebaut. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Am Donnerstag wurden die neun Stahlbetonteile für den östlichen Teil des Durchlasses per Tieflader angeliefert und mit Hilfe eines Autokrans eingebaut. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Am Sonnabendvormittag ganz zu

A27-Sperrung Richtung Cuxhaven: Das wird gemacht und so geht es weiter

von Maren Reese-Winne | 20.11.2024

Wieder eine Sperrung der A27, diesmal Richtung Cuxhaven, wieder Stau in Altenwalde. Am Freitag, 22. November, geht es los. Warum muss die Autobahn gesperrt werden, was passiert dort und wie lange wird das alles noch dauern? Wir haben die Antworten.

Die Sperrung zwischen den Anschlussstellen Nordholz und Altenwalde in Richtung Cuxhaven beginnt am Freitag ab 12 Uhr. In den kommenden vier Wochen soll auf der östlichen Seite die Fahrbahn saniert und neu asphaltiert werden.

Bauzeit bis Februar verlängert

Als die Arbeiten im August begannen, war ursprünglich nur die Erneuerung des Grabendurchlasses für den Altenbrucher Kanal in Höhe des Fliegerhorstes vorgesehen. Die ohnehin angegriffene Fahrbahn und die Standstreifen seien durch die Verkehrsführung während der Bauzeit jedoch so stark beschädigt worden, dass sich die Autobahn GmbH des Bundes zur beidseitigen Neuasphaltierung entschlossen habe, berichtet Michael Wendt von der Außenstelle Verden der Autobahn GmbH (Niederlassung Nordwest). Hierdurch verlängere sich die Maßnahme, die eigentlich im November abgeschlossen sein sollte, bis zum Februar kommenden Jahres.

Baufahrzeuge und Anlieferer kommen schneller voran

"Es wurde erörtert, ob das auch mit einer Halbseitensperrung geregelt werden könnte", so Michael Wendt, jedoch hätte dies die Bauzeit erheblich verlängert. "So geht alles viel schneller." Baufahrzeuge und Anlieferer könnten viel einfacher agieren als bei stundenweisen Sperrungen. "Wir planen, vor Weihnachten fertig zu sein", versichert Wendt, "und haben uns bewusst für diesen Zeitraum entschieden, weil das Wetter im Dezember in der Regel noch Asphaltierungsarbeiten zulässt." Zuvor werde die alte Betondecke abgefräst.

Bis zum 20. Dezember soll dieser Bauabschnitt dauern

Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis zum 20. Dezember. Für den letzten Bauabschnitt ab Januar 2025 wird dann der Verkehr in beiden Richtungen auf dem jetzt sanierten Teilstück vorbeigeführt, während auf dem westlichen Teil der Autobahn der restliche Grabendurchlass erneuert wird.

Warum sind diese Arbeiten überhaupt erforderlich? Nachdem im Februar 2024 auf dem Abschnitt zwischen Hagen und Uthlede die Autobahn abgesackt war und eine Notreparatur ausgelöst hatte, war auf dem gesamten Abschnitt bis nach Cuxhaven der Zustand der Grabendurchlasse (formal gelten diese als Brückenbauwerke) überprüft worden. Für den Altenbrucher Kanal ergab sich dabei ein sofortiger Handlungsbedarf, weil der verbaute Wellstahltunnel aus dem Jahr 1978 stark verrostet war und Unterspülungen drohten.

21 Bauteile aus Stahlbeton erforderlich

Das Einpassen der jeweils 30 Tonnen wiegenden Betonfertigteile ist Millimeterarbeit. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes

Dieser Tunnel (Länge: 26 Meter, Durchmesser: drei Meter) wird jetzt durch Stahlbeton-Fertigbauteile ersetzt - drei in der Mitte und jeweils neun auf der West- und auf der Ostseite der Autobahn. Die jeweils 30 Tonnen schweren Fertigteile werden in Millimeterarbeit per Kran abgesetzt und per Flaschenzug miteinander verbunden.  Ein Betonsockel im Inneren soll als sogenannte Otterberme Fischottern und anderen Tieren den Weg auf die andere Seite ermöglichen.

So verläuft die Umleitung

In den kommenden vier Wochen verlässt der Verkehr in Richtung Norden die Autobahn an der Anschlussstelle Nordholz und wird über die Bedarfsumleitung U53 zur Anschlussstelle Altenwalde geführt. Die Umleitung verläuft durch Nordholz und Altenwalde, und zwar über die K14 (Wanhödener Straße), die L135 durch Altenwalde sowie die B73. Mit erheblichen Behinderungen wird dort gerechnet. Die Sperrung ist nicht unumstritten.

Sonnabendvormittag beidseitige Sperrung

Der Verkehr in Richtung Bremen sei - mit einer kurzen Ausnahme - von den Arbeiten nicht betroffen, so die Autobahn GmbH: Lediglich am Sonnabend, 23. November, sei von 10 bis spätestens 13 Uhr auch die Richtungsfahrbahn Bremen gesperrt. In dieser Zeit werde die vorhandene transportable Schutzwand mit einem Kran an die neue Verkehrsführung angepasst. Der Verkehr wird in dieser Zeit von der Anschlussstelle Altenwalde über die Bedarfsumleitung U8 zur Anschlussstelle Nordholz geführt.

Den Beginn der Sperrung auf den Montag zu verschieben, sei leider nicht möglich, so Michael Wendt. Die Zeit werde für die Baustelleneinrichtung und -absicherung vorab gebraucht und bereits am Sonnabend werde ein Kran schwere Betonteile anliefern.

Rund 13.000 Fahrzeuge pro Tag

Die Autobahn GmbH des Bundes bittet Anwohnerinnen, Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Einschränkungen. Nach ihren Angaben passieren jeden Werktag rund 13.000 Fahrzeuge diesen Teil der A27, davon rund 1000 Lkw mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen. Dieser Verkehr rollt nun durch das Wohngebiet.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme werden mit rund 4,5 Millionen Euro beziffert. Die Autobahn GmbH informiert auf einer Projektseite (www.autobahn.de/planen-bauen/projekt/altenbrucher-kanal) mit Fotos und Bautagebuch über den Fortgang der Arbeiten.

Geduld bleibt auf der Strecke weiterhin gefragt

Nach den Bauarbeiten wird jedoch auf der A27 noch lange nicht alles in Ordnung sein. Geduld bleibt gefragt, denn die Erneuerung der gesamten Fahrbahn ist zurzeit nicht in Sicht. Vielmehr müssen ab 2025 noch vier weitere Grabendurchlasse erneuert werden: Nördlich von Nordholz handelt es sich dabei um die Durchgänge für den Lüderskooper Strom und den Westermoorstrom und bei Hagen um die für den Königsmoorgraben und den Blömkenmoorgraben. Bedeutet pro Baustelle mindestens 3,5 Monate Bauzeit.

Vor dem Einsetzen der Beton-Fertigteile wird die Stahlbetonsohle gereinigt. Links der alte Wellstahltunnel. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Dem alten Tunnel wird mit einem Bagger zu Leibe gerückt. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Eines der 30 Tonnen schweren Stahlbeton-Fertigteile schwebt heran. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Das erste Stück Wellstahl ist entfernt. Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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