
Cuxhaven-Motive statt gähnender Schaufensterfronten - Altenbruch zeigt, wie es geht
Cuxhaven-Bilder und -Informationen statt gähnend leerer Schaufensterfronten - das macht etwas mit dem Stadtbild und mit den Betrachtern. Warum nicht die Zeit bis zur Wiederbelebung einer Immobilie auf diese Weise sinnvoll überbrücken?
Eine Idee, die das Stadtmarketing und das Zentrenmanagement der Agentur für Wirtschaftsförderung sowohl in der Innenstadt als auch in den Ortsteilen gerne noch viel häufiger umgesetzt sähen.
Ein Beispiel dafür kann jetzt in Altenbruch an der ehemaligen Möbel-Rehwald-Fassade betrachtet werden. In Abstimmung mit dem Immobilienbesitzer Felix Grycan, Verwalterin Kathrin Grycan, Ortsbürgermeister Christoph Frauenpreiß und der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH ist ein Teil der Schaufensterfront mit Motiven aus Hafenwirtschaft und Tourismus foliert worden. Per QR-Code können Informationen zur Wirtschaftsförderung, dem Deutschen Offshore-Industriezentrum oder zum Tourismus in Altenbruch und der ganzen Stadt abgerufen werden.
Die Immobilie im Altenbrucher Ortskern steht schon lange leer, seit diese nach Insolvenz und Versteigerung im Jahr 2008 geschlossen worden war. 2021 wurde der hintere Gebäudeteil abgerissen. Die Fassade blieb ein unattraktiver Anblick im Zentrum des Ortsteils. Bis die Eigentümer Felix Grycan und seine Mutter Kathrin (Vermietung und Verwaltung) von der Möglichkeit der Verschönerung hörten und direkt sehr interessiert waren: "Es war eine tolle Zusammenarbeit", so Hilke von der Reith (Standortmarketing, Agentur für Wirtschaftsförderung).
Hilfe bei der Neuvermietung
Diese Dauer-Leerstände sind es, die sie und Zentrenmanager Adrian Pietsch mit ihrem Vorstoß in den Blick nehmen, der alle Seiten weiterbringen soll. Kreativ gestaltete Folierungen könnten nicht nur Schaufenster attraktiv gestalten und diese gleichzeitig in Informationsquellen für Einheimische und Gäste verwandeln: Auf Wunsch des Eigentümers oder der Eigentümerin könnten auch Hinweise für potenzielle Mieter in die Gestaltung aufgenommen, die Fassadengestaltung also auch für das eigene Marketing genutzt werden. Im Fall Altenbruch war das nicht erwünscht.
Cuxhavens Farben und Wiedererkennungsmerkmale finden sich in dem elf Meter langen und 1,88 Meter hohen Transparent, das Grafikdesignerin Marina Sandt (Agentur "Schnittmenge") für diese Fassade maßgeschneidert hat. Dass Teile der Front frei geblieben sind, hat damit zu tun, dass im Gebäude bereits Aktivitäten zur Wiederbelebung stattfinden.
Ein Zeichen für den Ortsteil setzen
Kurdirektor Olaf Raffel verspürt Aufbruchstimmung: Für Altenbruch als den nach Duhnen, Döse und Sahlenburg wichtigsten touristischen Schauplatz in Cuxhaven sei die Verschönerungsaktion vorbildlich: "Es ist wichtig, zu zeigen, dass auch im Kleinen etwas passiert." Die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH als Betreiberin des Bojenbads und des Campingplatzes verleihe Altenbruch gerade noch mal mehr Auftrieb. Ins Gewicht falle dabei auch der soeben gestartete Ausbau des Glasfasernetzes.
"Aber wir sind auch angewiesen auf die Bereitschaft der Immobilienbesitzerinnen und -besitzer zum Mitmachen", unterstreicht Zentrenmanager Adrian Pietsch. Weitere Folierungen könnten direkt in die Wege geleitet werden. Vorläufer dieser Aktion war übrigens die zeitweilige Verschönerung der Schaufenster der ehemaligen Woolworth-Immobilie in der Nordersteinstraße.