
Nach Alpha-Real-Estate-Insolvenz: EWE hebt Sperrandrohung in Cuxhaven wieder auf
Am John-Brinckman-Weg in Cuxhaven-Süderwisch wurde die Sperrandrohung des Wasserversorgers EWE aufgehoben. Hinter einer Insolvenz, einem Eigentümerwechsel und einer fehlenden Ummeldung verbirgt sich eine Geschichte voller Unsicherheit und Vertrauen.
Erleichterung im Stadtteil Süderwisch: Die angedrohte Sperrung der Wasserversorgung für mehrere Wohngebäude am John-Brinckman-Weg ist vom Tisch. Wie Nadine Auras von der Konzernkommunikation des Energieversorgers EWE auf Anfrage unseres Medienhauses mitteilt, wurde die Drohung inzwischen zurückgenommen.
"Die Ummeldung der betroffenen Objekte ist am 28. April erfolgt. Damit ist auch die Grundlage für eine Sperrung entfallen", erklärt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Hintergrund der Irritation war die Insolvenz der früheren Eigentümergesellschaft Alpha Real Estate. In der Folge wechselten mehrere Immobilien in Cuxhaven den Besitzer.
Auch das Mehrfamilienhaus am John-Brinckman-Weg 7 wurde im Zuge dessen an die "K1 Holding" veräußert. Die erforderliche Ummeldung auf den neuen Eigentümer war laut EWE Netz zunächst ausgeblieben - ebenso wie die mit dem Versorgungsvertrag verbundenen Abschlagszahlungen.
Sperrandrohung ein gesetzlich vorgesehener Schritt
"Wir haben beim neuen Eigentümer entsprechende Informationen angefragt", erläutert Auras. "Da diese ausblieben, sah sich EWE Netz gezwungen, eine Sperrandrohung auszusprechen." Dies sei ein gesetzlich vorgesehener Schritt, um Vertragsklarheit herzustellen - nicht zuletzt im Interesse der Versorgungssicherheit.
Die Mitteilung über die bevorstehende Sperre, die vergangene Woche mehreren Hausbewohnern schriftlich zuging, sorgte für erhebliche Verunsicherung. Ein Foto des Dokuments mit dem EWE-Logo kursierte rasch unter den Mietern, in sozialen Netzwerken und im Stadtteil selbst.

Die Sorge: Am 6. Mai könnte buchstäblich der Hahn zugedreht werden. Die Konzernsprecherin betont jedoch: "Zum genannten Termin wird das Wasser ganz sicher nicht abgestellt." Die Ummeldung sei inzwischen erfolgt, und mit ihr übernehme der neue Vertragspartner nun auch alle vertraglichen Pflichten, inklusive der fälligen Abschläge. Aus Datenschutzgründen kann EWE Netz allerdings keine Details zu Zahlungseingängen oder Einzelverträgen nennen.
Die Sperrandrohung hatte sich laut EWE Netz nicht nur auf das einzelne Gebäude bezogen, sondern auf sämtliche Objekte, die nach dem Eigentümerwechsel bisher nicht umgemeldet waren. Doch dieses Kapitel sei nun abgeschlossen, so Nadine Auras abschließend: "Mit der erfolgten Ummeldung ist eine Sperrung nicht mehr notwendig."
Vertrauen der Mieter steht auf fragilen Beinen
Für die betroffenen Mieterinnen und Mieter endet damit eine Phase der Unsicherheit, zumindest in Bezug auf die Wasserversorgung. Die neue Eigentümergesellschaft "K1 Holding" hatte bereits angekündigt, in die Sanierung des Bestands investieren zu wollen. Lokale Ansprechpartner wie der Makler Serkan Yildirim sollen helfen, den Dialog mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wiederherzustellen - nach einer langen Phase des Schweigens unter dem vorherigen Eigentümer.
Dennoch bleibt Skepsis. Die soeben beigelegte Versorgungsfrage zeigt, wie fragil das Vertrauen ist - und wie wichtig transparente Kommunikation zwischen Eigentümern, Versorgern und Mietern auch in Zukunft bleibt.