
Museum Spurensuche
Ein neues kleines, feines Museum an der Oste
In vielen kleinen Dörfern und
Städten gibt es Orts- oder
Heimatmuseen. Dort bemühen
sich Menschen, die historischen
„Schätze“ ihrer Region
zusammen zu tragen. Dabei passiert
es nicht selten, dass „Zuviel“
gesammelt wird. Alle Ausstellungsstücke
werden oft in
kleinen, vollgestopften Räumen
präsentiert, häufig ohne Erklärung.
In Oberndorf sind die
Oberndorfer Heimatfreunde
einen anderen Weg gegangen
und haben einen Großteil ihrer
Ausstellungsstücke in einem Magazin
eingelagert, ihre neue Ausstellung
ganz gezielt bestückt.
Das Museum zeigt etwa historische
Arbeitsgeräte und Bilder
aus der hiesigen Landwirtschaft,
einer Schuhmacherwerkstatt,
der Fischerei und der Ziegeleiwirtschaft.
Die Ausstellung
beschäftigt sich auch mit den
Spuren und Schicksalen von
Fremd- und Zwangsarbeitern in
unserer Region.
Kindern ermöglicht die Ausstellung
So können zwei Pferde vor
dem Pflug gelenkt und Ziegelmuster
eines Modells lässt sich die alte
Prahmfähre erkunden und vieles
andere mehr.
Die Ausstellung ist ganzjährig
geöffnet an jedem Freitagnachmittag
Mai bis September zusätzlich
an den Sonntagen von 14 bis
17 Uhr. Für Besuche außerhalb
der Öffnungszeiten vereinbaren
Sie gern einen Termin unter
(04772) 306 oder (04772) 347
oder per Mail unter post@museum
spurensuche.de. Die Mitglieder
des Vereins freuen sich
auf viele Besucher.
„Alles, was man braucht“
Lemkes Dorfladen im Wandel der Zeit
Schon im Jahr 1905 wurde
am Oberndorfer Deich
eine Kohlenhandlung erwähnt.
Danach übernahm Carsten
Lemke Senior diesen Betrieb
und die dazugehörige Bockwindmühle.
Hier wurde Weizen- und
Roggenmehl für die Bäckereien
sowie Schrot für die Tiere
gemahlen. Die Mühle wurde
1932 bei einem Sturm so stark
beschädigt, dass sie abgebrochen
werden musste. Es entstanden
an ihrer Stelle Wirtschafts- und
Lagergebäude. Nach Ende des
Zweiten Weltkriegs gründete
Dietrich Lemke, der Großvater
der heutigen Inhaber des Dorfladens,
ein Fuhrunternehmen.
Es wurden Steine der Oberndorfer
Ziegeleien und Zement aus
Hemmoor nach Hamburg geliefert.
Auf dem Rückweg wurden
hauptsächlich Futtermittel
transportiert. Albertus Lemke
stieg 1962 in den Betrieb mit
ein, verkleinerte die Spedition
und den Landhandel, wechselte
dann zur Raiffeisen nach Kehdingen
als Zweigstellenleiter.
Die Betriebsstelle in Oberndorf
wurde jedoch nie ganz aufgegeben.
Sein Bruder Werner eröffnete
das „Grüne Warenhaus“.
Daraus entwickelte sich „Lemkes
Dorfladen“, als mit Birgit
und Claus Lemke die nächste
Generation in den Betrieb einstieg.
Mittlerweile hat sich der
Laden etabliert, führt mehr als
3000 Artikel im Sortiment. Großer
Wert wird auf die Regionalität
der angebotenen Produkte
gelegt. Ergänzt wird das Angebot
durch eine Poststelle, eine Wäscheannahme
und einen Lieferservice.
Im Laufe der Jahre hat
sich der Laden zum Treffpunkt
spielerische Erkundungen.
gebaut werden. Anhand
von 14 bis 18 Uhr, von
im Dorf entwickelt und viele
Kunden bleiben gerne auf einen
Klönschnack beim Kaffee.
24 OSTELANDMAGAZIN 2019