
Mehr als 206 Millionen Geräte
lagern derzeit in Deutschlands
Schränken und Schubladen.
„Im Sinne einer funktionierenden
Kreislaufwirtschaft ist es jedoch
wichtig, dass die ungenutzten Geräte einer
fachgerechten Verwertung zugeführt
werden“, betont SP: Holl-Firmeninhaber
Matthias Holl. Darum hat er in seinem Laden
eine Mobile Recycling-Box aufgestellt,
in die Nutzer ihre gebrauchten Handys
werfen können.
Aktuell besitzen 83 Prozent der Bundesbürger
mindestens ein ungenutztes Handy oder
Smartphone. Bei 24 Prozent sind es zwei
und bei 57 Prozent sogar drei oder mehr
ausrangierte Mobiltelefone. „Das Recycling
sei angesichts des Rohstoffabbaus, der
häufig unter inhumanen Bedingungen stattfindet
und mit massiven Eingriffen in Natur
und Landschaft verbunden ist, eine vorrangige
Aufgabe“, findet Matthias Holl und erzählt,
wie es dazu kam: „Irgendwann habe
ich mal in meiner Funktion als Vorsitzender
des Gewerbevereins Cadenberge eine Anfrage
von BUND-Mitglied Eleonore Lemke
bekommen, ob sie auf dem Herbstmarkt bei
uns einen Stand von ihrer Umweltorganisation
machen könne.“
Aus dieser Begegnung habe sich diese
Recycling-Aktion ergeben. Seit Eleonore
eine Box bei uns vorbeigebracht hat, habe
die Aktion tüchtig Fahrt aufgenommen, berichtet
der Firmeninhaber und strahlt: „50
Cent bis 1 Euro pro abgegebenes Handy
bekommen die Hechthausener NABU-Leute
von ‚Mobilebox‘, einem beim Umweltamt
gemeldeten Rücknahmesystem, für das sie
sammeln. Ein Teil der Geräte wird nach
einer vollständigen Löschung aller Daten
„Ein Handy
(von 206 Millionen)
für Deine Umwelt“
Matthias Holl unterstützt die
‚Mobile Box‘-Aktion des BUND
für eine bessere Welt
innereuropäisch einer Weiterverwertung
zugeführt. Der Rest wird zerlegt und so die
teilweise wertvollen Metalle wie Gold, Silber
und Kupfer zurückgewonnen.
Den Erlös der Sammlung verwenden die
Hechthausener BUND-Aktiven für die Arbeit
mit Kindern im Garten: Sie legen Hochbeete
an und unternehmen Ausflüge in die
Natur. Diese Anschaulichkeit finde ich toll,
um dem Nachwuchs Nachhaltigkeit zu vermitteln.“
Bei den Geräten in seinem Laden setzt Matthias
Holl ebenfalls auf Nachhaltigkeit. „Aus
unserer Sicht gibt es nur einen Anbieter für
Fernseher, der Nachhaltigkeit lebt. Das ist
die Firma Metz. Keine Aktiengesellschaft,
sondern ein
deutsches Privatunternehmen.
Sie produzieren
schon allein dadurch
Nachhaltigkeit,
weil sie
– ähnlich wie
die Firma Miele
– hochwertige
Materialien
verwenden. Zudem
können alle
Metz-Fernseher
noch viele Jahre
nach der Garantiezeit
repariert
werden, weil die
Firma Ersatzteile
vorhält und Hilfestellung
gibt. Das
ist heute nicht
unbedingt selbstverständlich.“
Matthias Holls Know-how ist nicht nur
zwischen Stade und Cuxhaven gefragt,
sondern auch im Osteland. Dabei kommt
heraus: Der Fernsehtechnikermeister ist ein
echtes Ostekind. „Ich wohne in Oberndorf
und bin an der Oste aufgewachsen. Im
Winter sind wir auf ihr Schlittschuhe gelaufen,
früher war die Oste ja noch zugefroren.
Mein Elternhaus stand in direkter Nachbarschaft
zur jetzigen Kombüse: ‚Bernhard
Holl, Textilwaren und Schuhe‘ hieß das Geschäft.
Wo jetzt die ‚Kombüse‘ ist, war die
Apotheke – mit angeschlossener Wein- und
Mostherstellung. Die haben aus Äpfeln und
Beeren Most und Wein fabriziert. Nachhaltigkeit,
wie sie damals schon gelebt wurde.“
Und heute zum Glück wieder gelebt
wird.
OSTELANDMAGAZIN 2022 13
Foto: Tonn