
Es ist bisher eine gute Tradition gewesen,
dass das Osteland-Magazin
zum alljährlichen „Tag der Oste“ der
Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V.
erscheint und den Lesern von Sittensen
bis Balje und darüber hinaus neben den
vielfältigen Anzeigen von heimischen Produzenten
und Anbietern auch informative
Berichte über das wirtschaftliche und kulturelle
Leben im Osteland nahebringt.
Das geschieht auch in dieser Ausgabe – allerdings
mit einer Ausnahme: Sie, verehrte
Leser, werden noch nichts erfahren über die
diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger
des Osteland-Kulturpreises, dem „Goldenen
Hecht“, der in jedem Jahr für herausragende
Verdienste um das Osteland verliehen wird.
Das erklärt sich aus der Tatsache, dass aus
Gründen der Pandemie der Tag der Oste in
diesem Jahr erneut erst für einen späteren
Zeitpunkt im Jahr geplant ist – und nicht zeitgleich
mit der Osteland-Magazin-Ausgabe,
die Sie hier in Händen halten. Dafür bitten
wir um Ihr Verständnis. Über die „Goldenen
Hechte 2022“ und den Tag der Oste werden
wir Sie in der regionalen Presse und auf unserer
Website informieren.
Die Anfänge
Lassen Sie uns heute, zwei Jahre vor dem
Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen der
„Lobby für die Oste und das Osteland“ mit
ihrer Gründung im Januar 2004, einmal
zurückschauen und einen Blick werfen auf
markante Punkte in der Geschichte unserer
Arbeitsgemeinschaft und ihren Werdegang
bis in die heutigen Tage. In diesen Überblick
beziehe ich auch die Berichte eines der
Gründungsväter der Arbeitsgemeinschaft mit
ein, Jochen Bölsche, der wie kein anderer die
Entwicklungsgeschichte – nicht nur journalistisch
– initiiert, geprägt und begleitet hat.
In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts
rief der „vergessene Fluss“, wie er damals oft
genannt wurde, im eher strukturschwachen
Elbe-Weser-Dreieck nach Aufmerksamkeit
und Zuwendung – und damit auch die Menschen,
Grußwort
Moin!
Die AG Osteland ist immer hart am Wind
und sagt, was Sache ist
die in der Region lebten und leben:
Brachland in vielerlei Hinsicht, das es wert
war und ist, kulturell, land- und wassertouristisch
und in den Bereichen Heimatpflege
und Naturschutz wahrgenommen und mit
der verbindenden Klammer „Ostefluss“ ins
Bewusstsein gehoben und einer angemessenen
Bedeutung zugeführt zu werden.
Das hatten die Gründungsmitglieder erkannt
und sie gingen daran, die oben genannten
Bereiche gleichsam inhaltlich zu kartografieren
und mithilfe von schnell entstehenden
Kontakten zu regionalen und überregionalen
Institutionen und Menschen mit Inhalt und
Projektplänen zu füllen – spektakulär allein
schon der vorbereitende Start in einer Audienz
beim spanischen König Juan Carlos
I im Herbst 2003 anlässlich eines Treffens
des Welt-Schwebefährenverbandes, als „im
Zarzuela-Palast in Madrid im Gespräch mit
den Bürgermeistern von Osten sowie Rendsburg
und Osterrönfeld der Plan (gedieh), die
beiden letzten deutschen Schwebefähren an
der Oste und am Nord-Ostsee-Kanal (NOK)
durch eine Ferienstraße zu verbinden, die
dem Thema Gewässerquerungen gewidmet
sein sollte: Furten, Fähren, Brücken, Tunnel…“
(Bölsche), gleichsam die Geburtsstunde
der „Deutschen Fährstraße Bremervörde
– Kiel“, die heute zu den hochgeschätzten
deutschen Ferienrouten gehört. Darüber wird
an anderer Stelle noch zu berichten sein.
„In der Rekordzeit von weniger als vier Monaten“
(so Bölsche weiter) „gelang es dem
winzigen Verein damals, praktisch ohne
Startkapital drei verschiedene Routen für
Rad-, Auto- und Bootstouristen festzulegen,
Routenschilder und Werbematerialien zu
fertigen und mit dem Mut des Autodidakten
eine Website zu erstellen, die sich in den
folgenden Jahren neben Pressemitteilungen
und Prospekten als wichtigstes Werbemittel
bewähren sollte. In den anderthalb Jahrzehnten
seit der feierlichen Eröffnung der
Fährstraße im Mai 2004 durch Politiker und
Touristiker von Oste und NOK ist viel geschehen.“
Wohl wahr. Bei bundesweit mehreren Hundert
Ferienstraßen und zunehmender Konkurrenz
durch zahlreiche Themenrouten
findet die Fährstraße „dank klarer Streckenführung
und eingängiger Thematik immer
wieder viel positive Resonanz“ (Bölsche). Die
Reiseplattformen „Reiseland Niedersachsen“,
„Glücks-Routen“, Cuxland-Tourismus, Tou-
ROW Rotenburg/Wümme, sowie Reisebloggerinnen
und -blogger und Fachzeitschriften
wie „Pro Mobil“, „Hobby“, Outdoor active“
„Bett und Bike“, „Hin Fahren“, „Tour Natur
Online“ und andere platzieren die Ferienroute
an herausragender Position. Bei der Frankfurter
Rundschau erschien sie unter den Top
5 der am meisten angesagten deutschen Ferienrouten.
Als südliche Weiterführung ist der etwas später
von Ostefreunden entwickelte „Oste-Radweg
Tostedt – Balje“ hinzugekommen. Auch
dieser attraktive Radtourenweg erfreut sich
großer Beliebtheit in Fachkreisen und bei
Radtouristen und wird ständig betreut in Kooperation
mit den regionalen Touristik-Büros.
Wo nun steht die Arbeitsgemeinschaft heute?
Die Kultur-Lobby im Elbe-Weser-Dreieck
hat es geschafft in der letzten Dekade wahrgenommen
zu werden als Gemeinschaft,
die in ihren vielfältigen Tätigkeitsbereichen
Marksteine gesetzt hat dank eines Engagements
ihrer Mitglieder, das Vergleiche nicht
zu scheuen braucht – und die mehr denn je
auf kulturellem, touristischem und – ja, auch
politischem – Gebiet eine bemerkenswerte
Position erlangt hat.
Markenkerne der Vereinsarbeit
Neben den traditionellen Veranstaltungen,
wie den Tag der Oste mit der Verleihung des
Goldenen Hechts, jeweils abwechselnd in
den drei Oste-Anrainer-Landkreisen Cuxhaven,
Rotenburg und Stade, den Autorenlesungen
im „Krimiland Kehdingen-Oste“ und
Kunstausstellungen an markanten Örtlichkeiten,
dem neuen Format des „OstelandSalons“,
in dem Vertreterinnen und Vertreter einer
Berufs- oder Interessengruppe vor Gästen
4 OSTELANDMAGAZIN 2022