
Platz da!
Der Fitness-Parcours bietet
Outdoor-Fitness zu jeder Jahreszeit
Mitten in der Natur mit Blick auf die schönen Seiten Hemmoors.
Am Waldrand, eingefasst von den Straßen „Am
Sieb“ und „Zur Hansa“ gibt es reichlich frische Luft und
eine herrliche Atmosphäre. Wer in Ruhe trainieren und
ein bisschen Vitamin D tanken möchte, ist hier bestens aufgehoben.
Die Stadt Hemmoor hat in den vergangenen Jahren bereits Anstrengungen
unternommen, die Naherholungs- und Sportmöglichkeiten weiter
zu verbessern. Zum Beispiel durch die Neugestaltung des Umfeldes der
Schwebefähre und die Anlage des Zementerlebnisweges. Als weiteres
Projekt ist nun in der Nähe des Waldkindergartens ein Fitness-Parcours
hinzugekommen. An diesem wurden zusätzlich Fitnessgeräte und Parkbänke
aufgestellt, so dass nicht nur ein neuer Spazier- und Wanderweg
angelegt wurde, sondern auch Möglichkeiten zur Bewegung geschaffen
wurden.
„Es schneit, es schneit!“
Das Deutsche Zementmuseum Hemmoor und
das Hemmoorium machen Geschichte lebendig
Früher kam das alles durch den Schornstein und legte sich wie
schmutziger Schnee über den ganzen Ort, alles war grau in
grau“, erinnert sich der ehemalige technische Zeichner und
gelernte Maschinenschlosser Günter Tiedemann, der zusammen
mit den ehemaligen Betriebsangehörigen Edgar Tohoff und Peter
Stehno als ehrenamtlicher Führer für das Museum im Einsatz ist.
Das Zementwerk, einst größtes Industrieunternehmen im nördlichen
Elbe-Weser-Dreieck, war ein bedeutendes Stück Hemmoorer Stadtgeschichte.
1905 standen hier 2000 Menschen in Lohn und Brot, erfährt
man im Zementmuseum. Der Job war Knochenarbeit: Die Kreidegewinnung
erfolgte per Hand mit Schaufel und Spitzhacke, die Loren wurden
auf ebener Fläche geschoben und von Pferden aus der Grube nach
oben gezogen. Viele der Arbeiter wurden aus Polen, Galizien, Russland
und Rumänien angeworben und wohnten in Arbeiterkasernen. Mit der
zunehmenden Mechanisierung sank die Zahl der Mitarbeiter auf etwa
500. 1967 übernahm die spätere Alsen AG (Hamburg) die Fabrik und
stellte die Produktion von Zementklinker 1976 ein. Die letzten sieben
Jahre arbeitete das Werk nur noch als Mahlwerk. Schließlich wurde das
Werk 1983 stillgelegt, abgebrochen und die Überreste in den Kreidesee
geschoben. Auf dem Freigelände sind eine Vielzahl von Exponaten, Maschinen
und technischen Geräten zu bewundern.
Zeitreise
„Zementerlebnisweg“ erweckt die
„Hemmoorer Kreidezeit“ zum Leben
Mit dem Zementerlebnisweg hat die Samtgemeinde Hemmoor
eine weitere Attraktion geschaffen, sich „auf den
Spuren des grauen Goldes“ mit der Historie Hemmoors
zu befassen.
Zwischen Kulturdiele und dem Rauhen Berg im Bereich Althemmoor/
Westersode ist auf dem Gelände der ehemaligen Zementfabrik „Hemmoor
Zement“ ein erlebnisreicher Naherholungs- und Bildungsweg
für Groß und Klein, Fußgänger und Radfahrer entstanden. So lässt
sich der Besuch des Freilichtmuseums, ausgehend vom ehemaligen
Werkstor, mit dem Gang über das Firmengelände auf dem neuen
Zementerlebnisweg verbinden. Schaukästen, die auf Loren montiert
sind, laden unter anderem zu den Themen Zementklinker, Feuerstein,
Ton und Kreide, zu einer kleinen Zeitreise in Hemmoors „Kreidezeit“
ein.
24 OSTELANDMAGAZIN 2022
Fotos: Tonn