
Björn Griemsmann hat Glücksgefühle beim Bootsausflug auf dem Tejo, dem längsten Fluss auf der Iberischen Halbinsel.
Studieren in Pandemie-Zeiten
Björn Griemsmann sammelt spannende Erfahrungen in der portugiesischen Metropole Lissabon
Ok, die jungen Leute, die ihren
Job verloren haben. Da sieht es
nicht so rosig aus. Unsere Kinder
und Enkelkinder haben berufsmäßig
Glück gehabt. Auch hatten
wir eine angenehme Ernte aus unserem
eigenen Garten. Es
schmeckt immer sehr gut.
Und nun stehen wir kurz vor
Weihnachten. Wettermäßig
könnte man annehmen, der Frühling
komme bald. Aber wir hatten
auch schon genug Schnee. Grüne
oder weiße Weihnachten – mal
abwarten.
Wir wünschen allen eine besinnliche
Weihnachtszeit und ein
glückliches, gesundes neues Jahr.
John Husch und Lissy Bartels-Husch,
Lethbridge, Kanada
PS: Im Februar ist John 85 Jahre
jung geworden. Es wurde mit Familie
und Freunden bei MaryAnn,
der ältesten Tochter gefeiert.
Einen Weihnachtsgruß aus dem Süden
der kanadischen Provinz Alberta
senden Lissy Bartels-Husch
und John Husch.
Ihr Lieben, eigentlich sollte es
dieses Jahr nichts zu berichten geben
– Corona vorne, hinten und
überall. Auch hier in Lethbridge
sind die Zahlen enorm gestiegen,
aber der Kelch ist noch an uns vorübergegangen.
Außer golfen gehen
und ab uns zu einen Besuch
im „Deutschen Club“ gab es nicht
viele Aktivitäten.
Aber, wie wir schon so oft gesagt
haben, unsere Eltern und
Großeltern haben zwei Weltkriege
überstanden unter wesentlich
unangenehmeren Bedingungen.
Vor allem die Rentner, also wir,
sollten sich nicht beklagen. Wir
haben zu essen, ein warmes Zuhause,
einen Fernseher zur Unterhaltung.
Es gibt wirklich Schlimmeres.
John Husch hat im Februar seinen 85. Geburtstag gefeiert.
Wegen Corona nur
wenig Aktivitäten
Lissy Bartels-Husch sendet Grüße aus Kanada
entsprechende Bitte des Premierministers.
Mein bisheriges Resümee ist
sehr positiv. Ich habe gehofft,
dass das Studium eine einzigartige
Erfahrung wird. Das ist es mit
oder ohne Corona. Ich muss gestehen,
dass ich selten so viel Zeit
in die Uni investiert habe wie in
diesem Semester. Das liegt nicht
nur an Corona, sondern auch daran,
dass ich mit dem Studium das
erreicht habe was ich wollte: Interessante
Erfahrungen sammeln,
neue Herausforderungen bewältigen
und vor allem die Fokussierung
auf bestimmte Themenbereiche.
Das Weihnachtsfest wird dieses
Jahr sicherlich alles andere als gewöhnlich.
Wenn ich ehrlich bin,
ist das Einzige, was momentan in
mir weihnachtliche Gefühle auslöst,
die Beleuchtung in den Straßen
von Lissabon. Das liegt wahrscheinlich
auch an der Klausuren-
Phase.
Trotzdem wünsche ich jedem
eine schöne Weihnachtszeit und
gerade in dieser Situation hoffe
ich, dass umso mehr an die gedacht
wird, die einem besonders
wichtig sind.
Zum Abschluss möchte ich
ganz liebe Grüße an meine Familie
und Freunde senden. Vor allem
an meine Eltern, die mich immer
unterstützen und an meiner
Seite stehen, sowie meine
Schwester Bianca, von der man
auf diesen Seiten wahrscheinlich
auch lesen wird.
Björn Griemsmann, Lissabon
kennt jemand aus einer anderen
WG…
Aufgrund der Vielzahl an deutschen
Studenten gibt es viele Verbindungen.
Dies hat zur Folge,
dass man sich in einer relativ homogenen
Gruppe aus deutschsprachigen
Personen bewegt.
Sprache ist wie immer ein starkes
Bindeglied. Für meine portugiesischen
Sprachkenntnisse ist diese
Situation nicht förderlich. An der
Uni ist die Kurssprache Englisch,
sodass ich meistens nur beim Bäcker,
im Supermarkt oder im Restaurant
meine sprachlichen Fähigkeiten
austesten kann. An dieser
Stelle sei gesagt, dass es erstaunlich
ist, wie gut die Kommunikation
mit den vier Ausdrücken
Bom dia, sim, não, obrigado (Guten
Tag, ja, nein, danke) und ein
paar Gesten funktioniert.
Ich habe schnell eingesehen,
dass mein Wortschatz ohne externe
Hilfe nicht wachsen wird. Der
von der Uni angebotene Sprachkurs
ist situationsbedingt online.
Eine interessante Erfahrung. Ansonsten
finden die übrigen Kurse
als Präsenzvorlesungen statt.
Selbst während erhöhter Fallzahlen
musste die Uni zu keiner Zeit
ihre Präsenzveranstaltungen einstellen.
Möglich macht das eine
Vielzahl an Regeln, die nicht immer
angenehm sind, aber ihren
Zweck erfüllen.
Im Allgemeinen sind die Portugiesen
vorbildlich im Einhalten
der Corona-Maßnahmen. So wurden
Masken schon vor der gesetzlichen
Verpflichtung auf den Straßen
getragen. Ausgereicht hat die
Lissabon hat eine lange Historie.
Man kann der Stadt ihr Alter
aufgrund vieler baufällig wirkender
Gebäude ansehen. Der Grund
für den Verfall einiger Bauwerke
liegt an der Deckelung der Mieten,
die bis vor einigen Jahren gegolten
hat. Dies hatte zur Folge,
dass die Eigentümer aufgrund fehlender
Investitionsanreize die Immobilien
teilweise verfallen ließen.
Nach der Finanzkrise wurde
die Regelung aufgehoben. Daraufhin
begann ein Prozess, der für
die Gentrifizierung einiger Stadtviertel
sorgte.
Im Vergleich mit anderen europäischen
Metropolen sind die
Mieten immer noch gering. Als
Student freut mich das natürlich.
Nicht nur aufgrund der Mieten
und der günstigeren Lebenshaltungskosten
bietet Lissabon optimale
Bedingungen für ein abwechslungsreiches
Studentenleben.
Es gibt eine Vielzahl von
Restaurants, Bars, Clubs und anderen
Kulturstätten. Beste Voraussetzungen,
um neue Menschen
kennenzulernen.
Uni-Veranstaltungen online
Aufgrund der Pandemie sieht die
Realität anders aus. Viele Uni-
Veranstaltungen finden online
oder gar nicht statt. Zusammenkünfte
sind im öffentlichen Raum,
in Abhängigkeit von den Fallzahlen,
auf eine bestimmte Dauer und
Gruppengröße limitiert.
Daraus resultiert, dass sich
neue Kontakte meist durch das
Netzwerk an WGs knüpfen lassen.
Jemand aus der einen WG
Björn Griemsmann studiert derzeit
in Lissabon – für den Hemmoorer
„eine einzigartige Erfahrung“.
Im Landeanflug auf Lissabon
kann man die Ponte 25 de Abril
erblicken, wenn man aus dem
Fenster schaut. Die rostig rote
Brücke, benannt nach dem Tag
der Nelkenrevolution, spannt sich
erhaben über den Tejo. Sie verbindet
die Städte Lissabon und
Almada. Optisch erinnert mich
die Brücke an die Golden Gate
Bridge in San Francisco und ruft
Erinnerungen an mein Auslandssemester
wach.
Nach den Erfahrungen, die ich
damals sammeln konnte, hatte ich
mir das Ziel gesetzt, ein weiterführendes
Studium im Ausland zu
absolvieren. Dass es mich dafür
nach Lissabon ziehen würde,
konnte ich mir zu der Zeit nicht
vorstellen. Geprägt ist das Stadtbild
von Lissabon durch unzählige
Mosaike, die sich an den Häuserwänden
entdecken lassen. Für
Nostalgie sorgen die Elétricos, die
alten elektrischen Straßenbahnen,
die durch die Altstadt fahren.
Markant sind auch die mit weißen
Steinen gepflasterten Gehwege.
Bei Regen wird die glatte Oberfläche
allerdings extrem rutschig
und kann für die eine oder andere
Schlitterpartie sorgen.
Gefühlsmäßig ist hier alles ein
Stückchen entspannter. Ich genieße
es, morgens Pastéis de Nata
am Cais do Sodré zu essen und
abends die Sonnenuntergänge
von einem der vielen Aussichtpunkte
zu beobachten.
Allen unseren Kunden,
Freunden und Bekannten
wünschen wir ein
FROHES WEIHNACHTSFEST
UND EIN GESUNDES,
ERFOLGREICHES NEUES JAHR
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