Knapp sechs Monate sind seit dem Großfeuer auf dem Heuhof Ropers in Nordleda vergangen. Jetzt hat die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen. Foto: Kuczorra
Knapp sechs Monate sind seit dem Großfeuer auf dem Heuhof Ropers in Nordleda vergangen. Jetzt hat die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen. Foto: Kuczorra
Großbrand

Feuer auf dem Heuhof in Nordleda: Polizei hat die Ermittlungen abgeschlossen

von Christian Mangels | 04.01.2023

Nordleda. Beinahe ein halbes Jahr ist seit dem Großfeuer auf dem Heuhof Ropers in Nordleda vergangen. Jetzt hat die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen. Auch der Auslöser des Brandes ist demnach jetzt bekannt.

Dramatische Szenen spielten sich am 7. Juli 2022 in Nordleda ab: Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Ropers stand am Nachmittag eine große Halle in Flammen. 173 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen. Wegen des starken Rauches, der über die Nachbarhäuser zog, mussten Anwohner evakuiert werden. Einige Personen aus dem Betrieb und der Nachbarschaft wurden mit Verdacht auf Rauchgas-Inhalation vorsorglich in umliegende Krankenhäuser gebracht. Nicht nur die Halle wurde bei dem Feuer komplett zerstört, sondern auch hochwertige Technik, unter anderem eine spezielle Trocknungsanlage, die Seniorchef Hans-Hermann Ropers vor acht Jahren angeschafft hatte - ein norddeutschlandweit einzigartiges Gerät. 

Ropers bekommt immer noch wacklige Knie, wenn er an das Feuer denkt. Als die Flammen hochschlugen, saß er im Deckenkran, in 15 Metern Höhe fest: "Ich dachte: Das war's. Jetzt werde ich lebendig gegrillt." Nur mit großer Mühe und einer erstaunlichen Gelenkigkeit schaffte er es, auf das Dach des Krans zu klettern. Über den Telearm krabbelte er in die Tiefe und sprang die letzten zwei, drei Meter in die Heubox. "Meine Schutzengel haben mir geholfen", ist Ropers überzeugt. Er empfindet den 7. Juli heute als seinen "zweiten Geburtstag".

Kran war unmittelbar vor Brandausbruch noch in Betrieb

Schon kurz nach dem Brand wurde vermutet, dass ein Problem mit dem Deckenkran das Feuer entfacht haben könnte. Der Abschlussbericht der Polizei, der nun an die zuständige Staatsanwaltschaft Stade übergeben wird, bestätigt diesen Verdacht. "In Zusammenarbeit mit einem Brandursachen-Gutachter wird von einer Brandauslösung im Zusammenhang mit dem Betrieb des in der Heutrocknungshalle verbauten Deckenkrans ausgegangen", teilt Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, mit. So könnte das Feuer beispielsweise nach Funkenflug durch das Anstoßen der heu-befüllten Greifer-Gabel an Metallträger in der Halle ausgelöst worden sein. Der Kran, der zum Umschichten des Heus in der Trocknungsanlage diente, sei unmittelbar vor dem Brandausbruch noch in Betrieb gewesen. "Hinweise auf vorsätzliches Fehlverhalten als Brandursache haben sich zu keinem Zeitpunkt ergeben", so Pressesprecher Stephan Hertz abschließend.

Nach Monaten der Erschütterung und der Hoffnungslosigkeit richten "Heukönig" Hans-Hermann Ropers und seine Söhne Ralf und Heiko den Blick jetzt wieder nach vorn: Sie haben den großen Wunsch, die Heutrocknungsanlage wieder aufzubauen. "Die Anlage war und ist mein Leben", sagt Hans-Hermann Ropers, der nach eigenen Angaben immer noch "fix und fertig" ist und viel über das Feuer nachdenkt. Die Ruine wurde mittlerweile abgerissen. Wann (und ob) der Neubau kommt, ist noch ungewiss.

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Christian Mangels

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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