
Cuxhaven-Altenwalde: Standortsuche für E-Ladesäulen und mehr Anschluss per Bus
Bessere Bustaktung, Fortschritt beim Bahnhaltepunkt Franzenburg, Platzierung von E-Ladesäulen - einige Neuigkeiten ließen aufhorchen in der Sitzung des Altenwalder Ortsrats. Und was ist eigentlich mit dem Baugebiet am Altenwalder Bahnhof?
Kurz und pragmatisch kam der Altenwalder Ortsrat am Montag (17. November 2025) zusammen. Dabei ließen Neuheiten aufhorchen - zum Beispiel über eine neue Taktung des Linienbusverkehrs in Altenwalde (im 30-Minuten- und nicht mehr im Stundentakt) und über die unmittelbar bevorstehende Ausschreibung für den Bau des Bahnhaltepunkts Franzenburg.
Doch zunächst ging es um ein anderes verkehrspolitisches Thema, nämlich das stadtweite Konzept zur Elektro-Ladestruktur. Als ausgewählte Modellkommune hat die Stadt seit 2022 zusammen mit der Niedersächsischen Behörde für Straßenbau und Verkehr einen Entwurf erarbeitet, der am 13. Januar im Stadttheater allen Ortsräten vorgestellt worden ist.
Vorschlagsliste für Altenwalde
Als Grundlage diente eine Berechnung über den voraussichtlichen Bedarf an Ladesäulen und -kapazität bis 2030. Für Altenwalde werden folgende Standorte vorgeschlagen: Freibad Oxstedt (4), Oxstedter Hof (2), Schule/Sporthalle Franzenburg (2), Karl-Grote-Platz (4), Edeka (2), Netto (2), Sportplatz (4), Tankstelle Orlen (2), Tankstelle Classic (2), Autohaus Vetter (1), früheres Restaurant Ellis (1). Alles unverbindlich und nicht beschlossen, zumal die Stadt überhaupt nicht den Zugriff auf die privaten Grundstücke habe, betonte die Mitarbeiterin der Stadt, die die Pläne im Ortsrat vorstellte.
Anschluss an die Neuzeit auch auf dem Land
Vorerst geht es um 93 Standort-Vorschläge. Durch die Vorarbeit hofft die Verwaltung auf eine hohe Resonanz bei der Ausschreibung der Konzessionen für Errichtung und Betrieb der Ladesäulen. Eine Ausschreibung in mehreren Losen, die jeweils verschiedene Standorte kombinieren, soll sicherstellen, dass nicht nur die Sahnestücke in der Innenstadt und Duhnen verteilt werden.
Noch längst nicht abgeschlossen
Eine gesunde Konkurrenz als Preiskontrolle begrüßten auch die Ortsratsmitglieder. Unterschiedliche Meinungen gab es hinsichtlich der Art der zu installierenden Ladesäulen. Während sich Dietmar Rehfeldt (CDU) eine weitgehende Konzentration auf Schnellladesäulen wünschte, plädierten Ingo Uppendahl (SPD) und Robert Babacé (Die Grünen) für Flexibilität: Mancherorts sei eine längere Ladezeit praktikabler, beispielsweise beim Freibad- oder Arztbesuch, denn der Platz an den Säulen müsse umgehend nach dem Ladevorgang freigegeben werden. Die Vertreterin der Stadt betonte, dass es sich um einen laufenden Prozess handle, bei dem sich die Verwaltung weiter mit der Landesbehörde beraten wolle. Die Ortsräte würden weiter beteiligt.
Nach Halteverbot: Weiter beobachten
Im Schnelldurchlauf wurden danach Informationen zu aktuellen Belangen im Ort ausgetauscht. Verwaltungsvertreter Kai Thomas brachte die Kunde über die geplante verbesserte Taktung des Busverkehrs mit. Die ersten Wochen mit dem absoluten Halteverbot in Teilen der Robert-Koch-Straße - grundsätzlich durch den Ortsrat, der lange dafür gekämpft hatte, sehr begrüßt - haben ergeben, dass die Probleme noch nicht gänzlich behoben sind. Zunächst soll weiter beobachtet werden.
Erst Haltestellenverlegung, dann Neubau
Ein Ersatz für das einem Wasserrohrbruch an der Hauptstraße zum Opfer gefallenen Buswartehäuschen (Haltestelle Robert-Koch-Straße) soll kommen, allerdings soll die Haltestelle vorher verlegt werden. Die Vergabeunterlagen für den Bau des Bahnhaltepunkts sind nach Aussagen von Kai Thomas so gut wie fertig. Danach werde sich eine europaweite Ausschreibung anschließen. Wann die ersten Züge hier tatsächlich halten könnten, stehe jedoch noch in den Sternen.
Zurzeit Stille um das geplante Baugebiet
Einen Blick warf der Ortsrat nach Nachfrage von Dietmar Rehfeldt auch auf das künftige Baugebiet Am Altenwalder Bahnhof. Die Stadtsparkassen-Tochter IDB würde das Einfamilienhausgebiet "Kamp" (15 Bauplätze im ersten Bauabschnitt) gerne entwickeln, hieß es aus der Verwaltung. Gebremst werde sie derzeit durch die zögerliche MBM Immobilien GmbH aus Georgsmarienhütte, mit der die Stadt bereits im Dezember 2019 einen städtebaulichen Vertrag über den Bau von zehn Mehrfamilienhäusern geschlossen hat.
Die Erschließung ist über eine gemeinsame Zufahrt vorgesehen. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist es um das Projekt still geworden. Dabei hatten die Pläne von Anfang an großes Interesse ausgelöst und das zentrale Gelände gilt als "Sahnestück", das geradezu "nach Bebauung schreie".
