
Hamburger Leuchtturm in Cuxhaven ist eröffnet: So sieht es jetzt im Wahrzeichen aus
Bald können Feriengäste im Hamburger Leuchtturm an der Alten Liebe in Cuxhaven nächtigen. Das Wahrzeichen ist samt Ferienwohnung offiziell eröffnet worden. Wir haben uns umgesehen - und dabei einige Besonderheiten entdeckt.
Jetzt ist der Hamburger Leuchtturm, der eine Ferienwohnung in Cuxhaven beinhaltet, offiziell eröffnet worden. Ein Denkmalschützer nahm dies zum Anlass für mahnende Worte zum Thema Denkmalschutz in Cuxhaven.
Buchstäblicher Höhepunkt ist das mit rotem Teppich ausgelegte Kuppelgeschoss. Hier in 24 Metern Höhe findet sich das um die Laterne herum gebaute maßgefertigte Bett. Wie ein kuscheliges Nest ist es hier oben. Und diese Vogelperspektive bietet einen spektakulären Panoramablick über Elbe und Häfen.

Hamburger Leuchtturm in Cuxhaven: Staunen zur Wiedereröffnung
"Wow, wie cool ist das denn", staunten die Besucher bei der offiziellen Wieder-Eröffnung des Hamburger Leuchtturms. An diesem stürmischen Tag war man dicht dran an den Elementen und für den passenden Sound sorgte der ums Kupferdach heulende Wind.

Fast alles ist hier nach Maß. Für runde Räume gibt es schließlich nichts von der Stange. Die funktional durchdachte Raumgestaltung und Konzentration auf das Wesentliche - ohne dabei die Gemütlichkeit zu opfern - begeisterte die Besucher. Auch technische Raffinessen finden sich. Gesteuert werden Beleuchtungssystem und Haustechnik per App.

Cuxhavens ungewöhnlichste Ferienwohnung steht in den Startlöchern
Jetzt muss nur noch die Bauabnahme erfolgen, dann kann Cuxhavens ungewöhnlichste Ferienwohnung in wenigen Tagen an den Start gehen. Die neuen Eigentümer Katrin und Wilhelm Mormann aus Hannover und Ostwestfalen nutzten die zurückliegenden Monate, um gemeinsam mit der Innenarchitektin und Handwerkern ihren Hamburger Leuchtturm bei der Alten Liebe zu einem Schmuckstück werden zu lassen.

Tag des offenes Turms am Sonnabend, 25. November, in Cuxhaven
Am Sonnabend, 25. November, von 10 bis 17 Uhr erhalten Interessierte die Gelegenheit, sich davon ein eigenes Bild von dem Wahrzeichen und seinem neuen Innenleben zu machen. Besucher sollten gut zu Fuß sein. Bis oben sind es 104 Stufen. Die Besichtigung erfolgt auf eigene Gefahr. Am Freitag, 24. November, feierten die Leuchtturm-Besitzer die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen "Am Pier" und kündigten an, ihren Leuchtturm künftig ein Mal im Jahr am Tag des offenen Denkmals zu öffnen.

Verkauf des Hamburger Leuchtturms in Cuxhaven viel diskutiert
Die stellvertretende Bürgermeisterin Christine Babace gratulierte dem Ehepaar Mormann und zeigte sich erfreut, dass sich alle Konflikte als lösbar erwiesen hätten. Der Verkauf des Hamburger Leuchtturms sei in Cuxhaven ein viel diskutiertes Thema gewesen, schließlich handele es sich dabei um eines der Wahrzeichen der Stadt und sei Teil des kulturellen Erbes. Mit dem Erwerb zeigten die neuen Besitzer nicht nur daran Interesse, sondern sie trügen auch zur Attraktivierung und Tourismusförderung Cuxhavens bei, so Christine Babace.

Echtes Denkmal in Cuxhaven wird erhalten
Niels Juister vom Landesamt für Denkmalpflege in Oldenburg, erläuterte, von den über 80.000 denkmalgeschützten Objekten seien 643 Türme - und darunter 34 Leuchttürme. Er stellte die Besonderheiten des 1803/04 an der Elbmündung errichteten Hamburger Leuchtturms heraus und dankte Ehepaar Mormann für die Instandsetzung und den Erhalt dieses maritimen Denkmals sowie die Möglichkeit, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: "Die Deutsche Nordseeküste braucht Menschen wie Sie."

Denkmalschützer nennt Cuxhaven "rummelig"
Der Denkmalschützer fand deutliche Worte, historische Bausubstanz und das maritime Erbe sorgsam zu behandeln. Einen eher "rummeligen Eindruck" mache Cuxhaven auf ihn, nahm Niels Juister kein Blatt vor den Mund und empfahl den Verantwortlichen in der Stadt, Richtung Dänemark oder Niederlande zu schauen, wie man dort städtebaulich mit kulturellem Erbe umgehe. "Gehen Sie pflegerisch mit Ihrem alten Bestand um. Sie verlieren sonst die Identität und werden austauschbar." Er warnte vor dem Abriss alter Gebäude: "Jeder Block, der neu entsteht, könnte auch in Gelsenkirchen stehen."