
Regenrückhaltebecken für Groden: Bürger kämpfen für Waldrettung in Cuxhaven
In Cuxhaven-Groden soll ein großes Regenrückhaltebecken gebaut werden. Bürger bringen im Rahmen der öffentlichen Beteiligung eine andere Lösung ins Spiel. Es gibt aber auch mahnende Stimmen, die ohne Becken um die Entwässerung Grodens fürchten.

Vergangene Woche hat die Initiative Stadtgrün des Naturschutzverbands BUND in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Arnhausen die Sammeleinwendung zum Bebauungsplan mit der Nummer 106n mit mehr als 800 Unterschriften dem Stadtbaurat Andreas Eickmann - stellvertretend für Oberbürgermeister Uwe Santjer - überreicht. Und zwar als Geschenk verpackt und ergänzt durch einen stilisierten Arnhausen-Baum und einen Naturschwamm als Symbole für das klimatisch wertvolle Gebiet. Der Protest richtet sich gegen die großflächige Abholzung des Waldstücks im Gewerbegebiet Groden zugunsten eines Regenrückhaltebeckens für den Stadtteil Groden.
Viele Bürger aktiviert
Die Initiative bedankt sich für die vielfältige Unterstützung bei der Beteiligung an der Sammeleinwendung im Rahmen der öffentlichen Beteiligung im Bauleitverfahren. Mehr als 800 Cuxhavenerinnen und Cuxhavener haben hierfür unterschrieben.
Erhalt des Biotops erreichen
Die Kritiker warnen vor dem Verlust eines Biotops mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Klimaschutz. Statt eines versiegelten Regenrückhaltebeckens könnte Arnhausen - ohne Eingriffe an der Waldfläche - als Polderfläche vorgesehen werden. Im Fall von Starkregenereignissen könne das Gebiet vom Lehstrom aus an zwei Überlaufstellen geflutet werden. Zusätzlichen Schutz könnten unterirdische Rigolen auf noch unbebauten Flächen im Gewerbegebiet bieten, so der Vorschlag.
Bäume bieten Schutz vor Extremwetterereignissen
Auch die BUND-Kreisgruppe Cuxhaven hat sich zum Bebauungsplan mit einer eigenen 17-seitigen Stellungnahme bei der Stadt geäußert. Darin untermauert sie mit ausführlichen Erklärungen die vorgeschlagene Polderlösung, die einer technischen Lösung in Form eines betonierten Regenrückhaltebeckens vor allem ökologisch, aber auch finanziell einiges voraus habe. Der Erhalt des Baumbestands bilde außerdem eine aktive Maßnahme zur Vorbeugung weiterer Extremwetterereignisse.
Regenrückhaltebecken hat auch Befürworter
Den Stimmen gegen den Bau des Regenrückhaltebeckens stellen sich auch Kritiker entgegen. Ratsherr Enak Ferlemann (CDU) warnte in der jüngsten Ratssitzung vor einer leichtfertigen Aufgabe des Projekts. Für ihn stelle das geplante Regenrückhaltebecken eine elementare Maßnahme dar, um den Stadtteil Groden vor künftigen Überflutungen zu schützen. Den Protest sehe er als gefährlich an, sagte er.