Bürgermeister malt rosarotes Bild von Hechthausen - das sehen die Bürger anders
Hechthausens Bürgermeister Erwin Jark (SPD) hat eine aus seiner Sicht lückenlose Erfolgsgeschichte präsentiert, die die Gemeinde in den vergangenen Jahren erlebt habe. Doch dass es noch Baustellen gibt, wurde am Ende einer Bürgerversammlung deutlich.
Keine Frage: Insbesondere die Kooperation mit der Nachbargemeinde Burweg und Anerkennung als förderungsfähige "Dorfregion" hat Hechthausen Förderungen im Bereich der 90-Prozent-Marke beschert. Wie ausführlich berichtet, hat diese kreisübergreifende Kooperation dafür gesorgt, dass auf beiden Seiten der Oste in den Gemeinden Projekte auf dem Plan standen oder noch stehen, deren Umsetzung ohne diese Zuschüsse undenkbar gewesen wären.

Viele Millionen für Hechthausen als Zuschuss
Das Anlegen einer "Blühwiese" war nur der erste Schritt, es erfolgte aber unter anderem mit der Neugestaltung des Kirchenumfeldes, das neben Sitzmöglichkeiten, neuen Wegen, Spielgeräten und einem "Dorfgarten" eine deutliche Attraktivierung hinsichtlich der Aufenthaltsqualität erfahren hat. Auf rund vier Millionen Euro bezifferten Jark und Gemeindedirektor Jan Tiedemann die Summe, die in die Dorfregion im Rahmen dieses Förderprogrammes nach Hechthausen geflossen sei.

Das Bild im Ortszentrum an der B73 verändert sich
Und das sei noch nicht alles: Hinzu kämen aus diesem und anderen Fördertöpfen die geplante Neugestaltung des Fußweges an der Löhberger Straße und des Tulpenweges sowie die Gestaltung des Grün- und Parkplatzes im Ortszentrum an der B73, die bald abgeschlossen sei. Nicht zuletzt sei auch die Waldstraße, an der der künftige Kindergarten liegen wird, durch Zuschüsse realisiert worden. Anträge für den Dorfplatz in Bornberg und die Aufwertung der Waldsiedlung seien ebenso gestellt worden wie die für die Sanierung des Daches der Grundschule und der Sporthalle, da es dort immer wieder Probleme mit Wasserschäden geben würde.
"Jugendtreff" in Hechthausen wird umgebaut
Einzelne weitere Punkte, die man im Blick behalte: das "Feuerwehrumfeld in Klint", die Neugestaltung des Schulhofes, der Umbau des "Jugendtreffs" sowie die Gestaltung der "Wischer Straße". Doch damit nicht genug bei den Baumaßnahmen: Zurzeit wird das gesamte Bahnhofsumfeld neu konzipiert - mit Begrünung, versenkbaren Abfallbehältern, einer neuen Fahrrad-Sammelschließanlage und einem Fußweg.
Neue Kita, neues Feuerwehrgebäude für Hechthausen
Hinzu kommen millionenschwere Investitionen der Samtgemeinde Hemmoor in Hechthausen. Zum Jahresende oder zu Beginn des neuen Jahres soll die Feuerwehr endlich ihr neues Gebäude beziehen (ein Wasserschaden hatte den Zeitplan durcheinandergebracht). Im Oktober nächsten Jahres rechnet die Kommune mit der neuen dreigruppigen Kindertagesstätte in der Waldstraße, für die Anfang des Monats die Grundsteinlegung erfolgt.

Große Probleme bei Entwässerung in Hechthausen
Doch es gibt auch Probleme, wozu insbesondere die Situation nach starken Regenfällen in einigen Straßen zählt. So wissen einige Anlieger nicht, wie sie trockenen Fußes auf ihr Grundstück gelangen können, da das Oberflächenwasser auf der Straße vor ihrem Haus nicht abfließt. Gemeindedirektor Jan Tiedemann warb um Verständnis und erinnerte daran, dass jeder Grundstückseigentümer auch selbst durch Vorsorgemaßnahmen dazu beitragen müsse, dass Regenwasser auf seinem Grundstück versickern könne. Dies sei auch nach dem Niedersächsischen Wassergesetz klar geregelt.
Hechthausener Mühle befindet sich nicht im Privatbesitz
Die Frage, wie man das eigentliche Aushängeschild der Gemeinde (die Mühle) besser in Szene setzen könne, kommentierten Jark und Tiedemann eher wortkarg. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es sich eine Immobilie handelt, die sich im Privatbesitz befindet.

"Mühlenhof"-Projekt sorgt für Unruhe
Noch kein Ende in Sicht ist zudem die langjährige Diskussion über das umstrittene "Mühlenhof"-Projekt in Hechthausen-Kleinwörden, bei der es um den Neubau von Ferienhäusern geht und das für Unruhe sorgt. Nach Tiedemanns Angaben habe es vor dem Oberverwaltungsgericht zwar eine Verhandlung in dieser Angelegenheit gegeben - eine deutliche Aussage jedoch nicht. Beide streitenden Lager seien dazu aufgerufen worden, sich möglichst außergerichtlich zu einigen: "Eine Verständigung gibt es aktuell nicht." Und daher auch keine Klarheit.
