
Kreis Cuxhaven: Müll wird jetzt abgeholt - aber weiterer Streik möglich
Jetzt soll der Müll im Kreis Cuxhaven abgeholt werden. Das Abfuhrunternehmen Nehlsen und die Gewerkschaft Verdi haben eine Einigung erzielt. Der Streik beim Müllentsorger ruht. Doch er könnte wiederaufgenommen werden.
Vorerst Erleichterung für tausende Haushalte im Kreis Cuxhaven: Nach einem wochenlangen Streit um Gehälter entspannt sich die Lage zwischen Verdi und dem Entsorgungsunternehmen Karl Nehlsen, das für die Müllabfuhr im Cuxland außerhalb der Stadt Cuxhaven zuständig ist. Doch ein endgültiges Ende ist noch nicht erreicht.
Die Gewerkschaft Verdi und die Firma Nehlsen erzielten am Freitag (14. März 2025) in einem gerichtlichen Vergleich eine Einigung. Beide Parteien hätten sich auf eine streikfreie Zeit bis Sonntag, 6. April, verständigt, teilt Alexandra Saake, Unternehmenssprecherin der Nehlsen AG, mit. Die Gespräche würden in diesem Zeitraum fortgesetzt.
Für die Bürgerinnen und Bürger ist es eine gute Nachricht: Die Mülltonnen bleiben nicht länger überfüllt stehen. Mitte Februar war der Streit zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen übergekocht. Die Folge war ein mehrwöchiger Streik, der dafür sorgte, dass der Müll vor tausenden Häusern im Cuxland liegen blieb.

"Es ist gut, dass wir zunächst eine Lösung gefunden haben", betont Oliver Groß, Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG. "Unser Ziel bleibt es, einen verlässlichen Service für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen." Auch Geschäftsführer Frank Kuhna begrüßt die Einigung: "Wir sind erleichtert, dass wir eine vorübergehende Entspannung der Situation erreichen konnten. Jetzt gilt es, in den kommenden Wochen konstruktiv an einer nachhaltigen Lösung zu arbeiten. Dazu gehören auch verlässliche Notdienstregelungen, die wir bis Ende des Monats finalisieren möchten."
Laut Nehlsen werden die vereinbarten Nachholstunden spätestens im Laufe der kommenden Woche geleistet, um liegengebliebenen Abfall abzuholen. Ein weiteres zentrales Ergebnis der Einigung sei die Verpflichtung, bis spätestens Freitag, 28. März, über einen Notdienstplan zu verhandeln und nach Möglichkeit eine verbindliche Lösung zu erreichen.

Ob die Einigung langfristig Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Nehlsen drängt darauf, eine verlässliche Lösung zu finden und weitere Arbeitsniederlegungen zu vermeiden. Auch Verdi hat sich bereit erklärt, konstruktive Gespräche zu führen.
Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen dauert seit November vergangenen Jahres. Verdi versucht, für das Nehlsen-Personal einen Tarifvertrag auszuhandeln. Einen solchen gebe es seit mehr als zehn Jahren nicht. Daraus resultiere eine Lohnlücke von 300 bis 500 Euro monatlich, heißt es von Seiten der Gewerkschaft. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob ein Kompromiss gefunden wird oder ob es nach dem 6. April zu neuen Streiks kommt.