
Landtagswahl und Landratswahl im Kreis Cuxhaven: Die wichtigsten Infos
KREIS CUXHAVEN. Bei der Landtagswahl bewerben sich im Kreis Cuxhaven Kandidaten in drei Wahlkreisen. Und auch ein neuer Landrat steht zur Wahl an.
In drei Wahlkreisen im Landkreis Cuxhaven wird am Sonntag, 9. Oktober, gewählt. In den Wahlkreisen 57 Geestland, 58 Cuxhaven und 59 Unterweser treten Kandidaten verschiedener Parteien an, um direkt in den Landtag gewählt zu werden.
Außerdem können die Wählerinnen und Wähler per Zweitstimme über die Landesliste einer Partei entscheiden. Das Ergebnis der Zweitstimmen ist ausschlaggebend dafür, wie viel Sitze die Parteien im neuen Landtag erhalten.
Auszählung ab 18 Uhr
Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Dann beginnen die Wahlhelfer mit der Auszählung der Stimmen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es außerdem bereits die ersten Prognosen. Um etwa 18.30 Uhr folgen die ersten Hochrechnungen. Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis ist in der Regel erst am späten Abend oder in der Nacht zu rechnen.
Die Kandidaten im Wahlkreis 58
Im Wahlkreis 58 Cuxhaven - er umfasst die Stadt Cuxhaven und die Samtgemeinde Land Hadeln - stehen sechs Kandidaten zur Wahl: Oliver Ebken (SPD), Thiemo Röhler (CDU), Johannes Sattinger (Grüne), Günter Wichert (FDP), Andreas Kämmerer (AfD) und Jörg Schwarzer (dieBasis). Ebken steht auf Platz 78 der Kandidatenliste der SPD Niedersachsen, Thiemo Röhler auf Listenplatz 31 der CDU Niedersachsen. Johannes Sattinger steht auf Platz 63 der Liste der Grünen, Günter Wichert auf Listenplatz 27 der FDP.
2017, bei der letzten Landtagswahl, holte hier Uwe Santjer (SPD) den Wahlkreis mit 48,2 Prozent der Erststimmen. Thiemo Röhler kam auf 34 Prozent und rückte über die Landesliste in den Landtag ein. Auch bei den Zweitstimmen lag die SPD vor der CDU. Die Wahlbeteiligung betrug damals 61,8 Prozent.
Die Kandidaten im Wahlkreis 57
Der Wahlkreis 57 Geestland umfasst die Stadt Geestland, die Gemeinden Schiffdorf und Wurster Nordseeküste sowie die Samtgemeinden Börde Lamstedt und Hemmoor. Hier treten folgende Kandidatinnen und Kandidaten an: Daniela Behrens (SPD), Claus Seebeck (CDU), Jana Wanzek (Grüne), Nicole Baron-Steffens (FDP), Peter Jürgen Würdig (AfD) und Susanne Berghoff (Tierschutzpartei).
Daniela Behrens, amtierende Ministerin für Gesundheit, Soziales und Gleichstellung, ist auf Rang 2 der SPD-Landesliste platziert. Der Köhlener Claus Seebeck rangiert auf Platz 73 der CDU-Liste. Jana Wanzek steht auf Platz 78 der Landesliste der Grünen. Nicole Baron-Steffens ist auf Platz 31 der FDP-Liste. Susanne Berghoff führt die Landesliste der Tierschutzpartei an.
Vor fünf Jahren gewann der Hemmoorer Lasse Weritz den Wahlkreis 57 Geestland direkt mit einem Erststimmenergebnis von 43 Prozent. Jan Tiedemann (SPD) kam auf 37,9 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen lag die CDU vor der SPD. Die Wahlbeteiligung betrug 61,3 Prozent.
Die Kandidaten im Wahlkreis 59
Zum Wahlkreis 59 Unterweser gehören folgende Gemeinden aus den Landkreisen Cuxhaven und Osterholz: vom Landkreis Cuxhaven die Gemeinden Beverstedt, Hagen im Bremischen, und Loxstedt sowie vom Landkreis Osterholz die Gemeinde Schwanewede und die Samtgemeinde Hambergen.
Die Direktkandidaten in diesem Wahlkreis sind: Oliver Lottke (SPD), Denis Ugurcu (CDU), Eva Viehoff (Grüne), Patrick Heinemann (FDP), Claas Landwehr (Linke) und Wolfgang Müller (dieBasis).
Oliver Lottke rangiert auf Platz 25 der SPD-Landesliste. Denis Ugurcu ist auf Rang 67 der CDU-Landesliste zu finden. Eva Viehoff ist auf Rang 13 der Landesliste der Grünen. Patrick Heinemann ist auf Platz 74 der FDP-Liste angesiedelt. Wolfgag Müller rangiert auf Platz 21 der Landesliste von dieBasis.
Bei der Landtagswahl von 2017 hatte Oliver Lottke mit 38,1 Prozent das beste Erststimmenergebnis erzielt und zog direkt in den niedersächsischen Landtag ein. Bernd Beckmann von der CDU holte 36,3 Prozent. Eva Viehoff konnte sich aufgrund ihrer guten Listenplatzierung einen Sitz im Landesparlament sichern. Auch bei den Zweitstimmen war die SPD vor fünf Jahren erfolgreich. Zweitstärkste Partei war die CDU. Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Unterweser lag damals bei 63,4 Prozent.
Wahl des Landrats
Zeitgleich mit der Landtagswahl wird am Sonntag, 9. Oktober, auch ein neuer Landrat gewählt. Einziger Kandidat der vorgezogenen Wahl ist der derzeitige Bürgermeister der Stadt Geestland, Thorsten Krüger. Der 56-Jährige kandidiert für die SPD, wird aber auch von der CDU, den Grünen und der FDP unterstützt. Krüger hatte sich zuvor in einer parteiinternen Abstimmung gegen den Ersten Kreisrat Friedhelm Ottens durchgesetzt.
Eine Neuwahl des Landrates wurde nötig, da Kai-Uwe Bielefeld im April seinen Rückzug aus dem Amt angekündigt hatte. Am 31. Dezember endet seine Zeit. Gewählt wurde er 2019 für sieben Jahre, er hatte aber schon angekündigt, nach fünf Jahren aufhören zu wollen. Das kürzlich geänderte niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz erlaubt ein früheres Ausscheiden.
Mehr als die Hälfte der Stimmen benötigt
Die Wählerinnen und Wähler haben bei der Wahl des Landrats die Möglichkeit, auf dem Wahlzettel mit dem einzigen Vorschlag Ja oder Nein anzukreuzen. Krüger ist dann gewählt, wenn er mehr Ja- als Nein-Stimmen erreicht. Er muss also mindestens 50 Prozent plus eine Stimme erhalten, um als gewählt zu gelten.
Generell wird ein Landrat für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Weil der Amtsinhaber seinen Ruhestand vor Ablauf der aktuellen Wahlperiode antreten wird, wird der neue Landrat für den Rest der laufenden zuzüglich der darauf folgenden Wahlperiode gewählt. Seine Amtszeit endet somit nach knapp acht Jahren am 31. Oktober 2031.
19.000 Wahlbriefe
Etwa 19.000 Wahlbriefe zur Landtagswahl werden am kommenden Sonntag im Kreishaus ausgezählt. Die Kreiswahlleitung sieht sich dafür gut gerüstet, wie Landrat Kai-Uwe Bielefeld als Kreiswahlleiter betont. Er wirbt dafür, das Wahlrecht wahrzunehmen und hofft auf eine gute Wahlbeteiligung.
Die Wahlvorstände jedenfalls sind vorbereitet: Etwa 130 Mitarbeitende der Kreisverwaltung haben an entsprechenden Schulungen teilgenommen, um am Sonntag die Briefwahl für die Wahl des Niedersächsischen Landtages zügig und korrekt auszählen zu können.
Insgesamt haben sich 220 Personen für diesen ehrenamtlichen Einsatz bereit erklärt. Für die Auszählung werden im Kreishaus 36 Briefwahllokale eingerichtet. Zum Vergleich: Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2017 mussten lediglich 19 Wahllokale für die Briefwahlen besetzt werden. Der Landrat als Kreiswahlleiter erwartet eine deutliche Zunahme der Briefwählerinnen und Briefwähler im Vergleich zur letzten Landtagswahl im Jahr 2017.
Gibt es eine Steigerung?
"Stand heute liegen uns rund 15.000 Wahlbriefe bereits hier im Kreishaus vor. Ich rechne damit, dass wir bis Sonntag bei etwa 19.000 Briefwählerinnen und -wählern landen", erwartet Bielefeld. In diesem Fall entspräche dies einer Steigerung von etwa 30 Prozent im Vergleich zur Wahl im Jahr 2017. Damals wurden 14.222 Briefwählerinnen und Briefwähler registriert.
Die Kreiswahlleitung sieht sich auch unter den herrschenden Coronabedingungen gut vorbereitet auf die Auszählungen. "Obwohl es bereits 15 bis 20 Abmeldungen aufgrund von Erkältungserkrankungen oder Corona gibt, sind alle Positionen innerhalb der Wahllokale besetzt", ist Bielefeld optimistisch. Es sei gelungen, noch zusätzlich ausreichend Freiwillige für den Wahlsonntag zu verpflichten.
Vorbereitungen ab Sonntagmorgen
Ab 15 Uhr wird das Kreishaus am Sonntag durch die Wahlhelfenden und weiteres Funktionspersonal besetzt sein. Mitarbeitende der Kreiswahlleitung sind bereits ab dem frühen Morgen vor Ort, um alles Notwendige vorzubereiten und damit einen reibungslosen Ablauf der Auszählungen zu gewährleisten - aber auch, um den Kolleginnen und Kollegen in den Rathäusern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Denn von dort wird die Auszählung der Urnenwahl für die Landtags- und die Landratswahl einerseits und die Auszählung der Briefwahl für die Landratswahl andererseits organisiert.
"Die Kommunen leisten einen enormen Beitrag bei der erfolgreichen Durchführung der Wahl", betont der Kreiswahlleiter. Neben dem wochenlangen Einsatz der Mitarbeitenden in den Rathäusern sei dies auch den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, die sich in den Wahlvorständen für die Brief- und Urnenwahlen engagieren. "Wahlen sind der zentrale Baustein unserer Demokratie und nur mit diesen Personen überhaupt durchführbar. Wir sind allen, die hier unterstützen, zu besonderem Dank verpflichtet", so der Landrat.
Wahlrecht wahrnehmen
Bei der Bevölkerung wirbt Bielefeld darum, das Wahlrecht wahrzunehmen: "Nehmen Sie Ihre Möglichkeit der Einflussnahme auf Ihre und unsere Zukunft wahr und gehen Sie am Sonntag zu Wahl!" Für die Öffentlichkeit wird am Sonntag im Eingangsbereich des Kreishauses (links und rechts der Information) eine öffentliche Präsentation eingerichtet, die den jeweiligen Stand der Auszählungen anzeigt.
Der aktuelle Ergebnisstand ist ab 18 Uhr jederzeit auch auf der Homepage des Landkreises unter Landkreis-Cuxhaven.de/Wahlergebnisauskunft abrufbar. Grundsätzlich hat auch jedermann das Recht, bei der Auszählung anwesend zu sein und die Abläufe zu beobachten. Jedoch kann der Wahlvorstand Personen, die bei der Durchführung stören, aus dem Wahlraum verweisen.
Hier finden Sie am Sonntag, 9. Oktober, im Live-Ticker ab 16 Uhr alles Wissenswerte, Aktuelles und Hintergründe zur Landtagswahl.