
Ex-Helios-Areal in Cuxhaven-Sahlenburg: Investoren müssen Hotel-Pläne überarbeiten
Die Investoren sind gezwungen, ihre Pläne für das "Nordsee Natur Resort Cuxhaven" auf dem Helios-Areal in Sahlenburg zu überdenken. Wird ein Haus zum Herzstück des Projekts? Die Antwort darauf könnte die Ressort-Zukunft maßgeblich beeinflussen.
Der Cuxhavener Ratssaal war gut gefüllt, als Dr. Niels Bunzen, Vertreter der Investorengemeinschaft NGEG/PLANET/GLC, gemeinsam mit Projektleiterin Treija Hillmer am Mittwoch (21. Mai 2025) erneut von Kiel nach Cuxhaven reiste, um über den aktuellen Stand des ambitionierten Ferienresort-Projekts auf dem ehemaligen Gelände des Helios-Seehospitals Sahlenburg zu berichten. "Wir sind noch am Ball", betonte Bunzen zu Beginn seiner Ausführungen - eine Aussage, die im Saal nicht ungehört blieb.
Die Cuxhavener Kommunalpolitik reagierte nach einigen kritischen Redebeiträgen zum Ende des Treffens durchaus wohlwollend und signalisierte Rückhalt: Man wolle das lange vorbereitete Projekt "Nordsee Natur Resort Cuxhaven" konstruktiv begleiten, statt es "kaputt zu diskutieren". Einigkeit herrschte darüber, dass es sich bei dem sensiblen Areal inmitten der Sahlenburger Naturlandschaft um eine einmalige Chance handelt - wenn Planer, Politik und Verwaltung weiterhin eng verzahnt arbeiten.
Planänderungen durch Denkmalschutz
Im Mittelpunkt des Vortrags stand die notwendige Neuplanung des Hotelbaus. Der Grund: Das gesamte historische Mathilde-Emden-Haus inklusive seiner Seitenflügel wurde vom Landesamt für Denkmalpflege unter Schutz gestellt. "Dass das Gebäude etwas Besonderes ist, konnten wir nachvollziehen", so Bunzen. "Aber auch die Flügel - das war neu für uns." Dadurch müsse nun das Konzept grundlegend überarbeitet werden. Der neue Entwurf soll im Herbst 2025 vorgestellt werden.

Ferienhäuser am Rande des Weltnaturerbes
Unverändert bleibt der naturnahe Anspruch des Gesamtvorhabens. Wie Projektleiterin Treija Hillmer erläuterte, sollen auf dem rund 24 Hektar großen Gelände in unmittelbarer Nähe zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer 93 Ferienhäuser und 78 Ferienwohnungen entstehen - eingebettet in eine Dünenlandschaft ohne starre Raster. "Die Architektur soll sich dem Umfeld anpassen - nicht umgekehrt", so Hillmer. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle, betonte das Team: Bestehende Versiegelung wird genutzt, Bäume werden geschützt, Bauzeiten werden saisonal abgestimmt.
"Unsere Häuser entstehen in Holzmodulbauweise, viele davon werden in Dänemark vorgefertigt", so Hillmer. Die Ferienunterkünfte sollen verkauft, aber größtenteils touristisch genutzt werden. Bewohner dürfen sechs Wochen im Jahr selbst einziehen.

Während das Gelände zusehends verkommt, müssen die Pläne für das Hotel auf dem Gelände grundlegend überarbeitet werden - nicht nur aus denkmalrechtlichen Gründen. "Die ursprüngliche Planung ist so nicht mehr realisierbar", erläuterte Niels Bunzen. "Wir denken derzeit darüber nach, das Hotel direkt im historischen Mathilde-Emden-Haus unterzubringen." Neben klassischen Hotelzimmern könnten hier auch Veranstaltungsräume entstehen, die Einheimischen zur Verfügung stünden.
Auch die Flügelbauten könnten künftig für Ferienwohnungen oder ergänzende Hotelnutzungen herangezogen werden. Der Gedanke: Offenheit und Integration statt Exklusivität. "Es soll ein offenes Quartier entstehen, kein abgeschlossener Klub", bekräftigte Bunzen im Gespräch mit unserem Medienhaus.
Politische Rückendeckung wird signalisiert
Dass sich die Rats- und Ortsratsmitglieder überwiegend positiv zum weiteren Fortgang bekannten, war für die Investoren nach dieser längeren Phase des Stillstands ein wichtiges Signal. "Wir möchten frühzeitig und transparent informieren", versprach Bunzen. Deshalb bot er auch an, vor der offiziellen Präsentation im Herbst bei Bedarf in die Fraktionen oder in den Bauausschuss zu kommen, um offene Fragen im kleinen Kreis zu klären.
Trotz aller planerischen Hürden - von Altlasten im Boden bis hin zu Bunkerresten - zeigt sich Niels Bunzen zuversichtlich: "Wir glauben an das Projekt, weil es wirtschaftlich, städtebaulich und ökologisch Sinn ergibt." Auch die fiskalischen Effekte, etwa durch Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze, seien nach wie vor erheblich.