
Zum Tag des Igels: In dieser Igelstation im Kreis Cuxhaven gibt es Hilfe aller Art
Der 2. Februar ist dem wohl beliebtesten Gartenbewohner gewidmet: dem Igel. Seit acht Jahren gibt es eine Igelstation im Kreis Cuxhaven, in der hilfebedürftige Tiere Unterschlupf bekommen. Doch jeder einzelne kann helfen.
Zuckelnd stupst das kleine Köpfchen hervor, sucht sich seinen Weg zum Futternapf. Die schwarzen Knopfaugen fixieren kurz Stefanie Röse, die Leiterin der Igelstation. Dann dreht sich das Stacheltier ruckartig um, verschwindet im Stall. "Es gibt welche, die sind zutraulich. Und dann gibt es welche, die sofort fauchen. Also, das ist ganz verschieden", erklärt die Osterbrucherin. Rund 70 stachelige Vierbeiner leben derzeit in ihrer Igelstation, jedes Tier hat seinen eigenen Stall.
Tägliche Anrufe in der Igelstation in Osterbruch (Land Hadeln)
Fast täglich melden sich besorgte Anrufer bei "Igelmama" Stefanie Röse, um Hilfe und Rat für den Umgang mit untergewichtigen Stacheltieren zu erfragen. "Viele Igel sterben wegen der Unwissenheit der Menschen", weiß Röse. Deshalb sei es wichtig, sich möglichst schnell bei ihr zu melden, wenn ein hilfsbedürftiges Tier gefunden wurde.

Wird ein Igel zu ihr nach Osterbruch gebracht, gibt es zunächst den Gesundheitscheck und eine Wurmkur. Dann päppelt sie die Winzlinge fachgerecht auf, damit sie den Winterschlaf überstehen. Zu essen bekommen die Igel Katzenfutter ohne Gelee und Soße. "Igel sind Fleischfresser - Obst und Gemüse wollen sie nicht", erklärt Stefanie Röse. Auch Milch sei ungeeignet. Haben die Tiere den Winter gut überstanden, werden sie in sogenannten Päppelstationen fit gemacht für die Auswilderung.
Igelstation in Osterbruch gibt es schon seit acht Jahren
Bereits seit acht Jahren führt Stefanie Röse die Igelstation in Osterbruch und kümmert sich um Jungtiere, verletzte oder geschwächte Vierbeiner. Angefangen hat alles 2006 mit "Matschi", einem kleinen Igel, den eine Arbeitskollegin auf der Straße gefunden hatte. Tierfreundin Steffi Röse konnte gar nicht anders, als dem Igelchen in Not zu helfen, es zu päppeln und durch den Winter zu bringen. Sie startete mit null Erfahrung, fand aber schnell wertvolle Unterstützung über das Internet bei gleichgesinnten Tierfreunden. "Eine tolle Community, die sich gegenseitig hilft", schwärmt die Osterbrucherin. Was tun gegen Würmer, Flöhe oder Zecken? Immer gebe es jemanden, der Rat wisse. Mittlerweile ist sie selbst Expertin. Gefunden wird ihre Igelpflege im Landkreis Cuxhaven, mittlerweile ein eingetragener Verein, meist durch ihre Facebook-Präsenz. "Dort gibt es auch immer viele Tipps", verspricht Röse.

Generell macht sich die Osterbrucherin um die zunehmende Reduzierung des Igel-Bestands große Sorgen: "Die vermehrte Verkehrsdichte, die wachsenden schädlichen Umwelteinflüsse und der akute Nahrungsmangel sind ein großes Problem", betont sie. Auch Mähroboter seien eine tödliche Gefahr für den Igel, der von der Deutschen Wildtierstiftung zum "Tier des Jahres 2024" gewählt wurde.
Jeder Gartenbesitzer im Kreis Cuxhaven kann etwas für Igel tun
Jeder Gartenbesitzer könne der Igelbedrohung mit ein bisschen mehr Fürsorge entgegensteuern. Viel wäre schon getan mit einem kuscheligen, trockenen Plätzchen für den Winterschlaf, einem Komposthaufen, weniger Pestiziden und damit mehr Insektennahrung für den Igel, einer Wasserschale und etwas Katzenfutter. "Auch eine Benjeshecke bietet einen guten Unterschlupf für Igel", sagt Röse. Bei einem Igelfund oder für Tipps zum Aufpäppeln ist Stefanie Röse unter der Telefonnummer (01 60) 95 79 80 61 zu erreichen.