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Ferien auf dem Bauernhof
In Altenbruch sind Tiere zum Streicheln nah – Erholung und Entspannung
Große Pötte,
große Wellen
Näher kann man den
großen Pötten, die auf
der Elbe dahinziehen,
nicht kommen. Wer es
beschaulicher mag, ist
am Grünstrand von
Altenbruch bestens
aufgehoben.
Kitesurfen in Sahlenburg
Sahlenburg: Näher als
Kalifornien oder Hawaii.
Die Südsee und die
Kanaren – schön und
gut, aber weit weg. Die
Nordseeküste hat für
Anfänger und Profis
Reviere auf Topniveau
zu bieten. Siehe Weltund
Auch heimische Gefilde bieten
durchaus Spaß gegen den
Wind. Vor allem Sahlenburg
ist ein angesagter Hotspot für
Kitesurfer vor unserer Tür. Das
ganze Jahr über sorgen kräftige
Winde für ein besonderes,
jedes Mal neu herausforderndes
Surferlebnis. Also
schwingt Euch aufs Brett! Bei
anhaltender Flaute oder lauen
Lüftchen geht das Surferleben
an Land weiter: Auf einer
Anhöhe am Strand steht Anfängern
und Fortgeschrittenen
eine Kite- und Windsurfer-
Schule mit Kursen offen. (jt)
Europameisterschaften
vor Sylt.
Sahlenburg ist ein Paradies für Kitesurfer. Foto Tonn
„Wir haben Natur, wir haben
den Strand. Da kann man
nicht nur baden, sondern auch
Schiffe gucken. Manchmal ist
der Schäfer am Deich mit seinen
Tieren. Und wir haben
Bauernhöfe“, sagt Ute Mushardt.
„Viele bieten „Ferien
auf dem Bauernhof an. Das ist
ein besonderes Erlebnis für Familien
mit Kindern. Vor allen
Dingen Stadtkinder wollen
hier gar nicht mehr weg.“
Der Hof Lafrenz in der Heerstraße
ist einer der Nordseeferienhöfe.
1857 wurde er errichtet
und hieß ursprünglich
Döscher Hof. Seine 200 Jahre
sieht man der Anlage nicht an.
„Unsere Familien sind seit Generationen
Bauern. Mit unserem
Sohn, der das Studium
zum Agraringenieur absolviert
hat, ist der nächste Nachfolger
gesichert. Wir sind ein Ackerbaubetrieb
mit 35 Mutterkühen;
mit Nachwuchs sind es
70.“
Die Kühe kommen auf eine
andere Weide, nachdem die
Kälbchen sechs bis acht Monate
alt geworden sind.
Die ersten Tage vermissen die
Kälber natürlich ihre Mütter.
Zu fressen gibt es nun Gras
und Heu. Die Silage wird
frisch gemäht, so dass das Futter
im eigenen Betrieb hergestellt
wird. An Menschen gewöhnen
sich die Kälber, indem
man immer wieder dicht an
ihnen vorbei geht. Und –
durch Futter gewinnt man die
Herzen der Tiere. „Schinken,
Schnitzel und Eisbein haben
auch im Stall gewohnt. Zum
Eigenbedarf halten wir uns immer
einige Schweine“, erklärt
Ute Mushardt. „Tschiep,
tschiep“, ertönt es über den
Köpfen. „Die Schwalben kommen
jedes Jahr wieder – ein
Männchen mit seinen zwei
Weibchen.“
Wieder kommen auch Stammgäste.
„Ohne Kurgäste und Besucher
können wir Landwirte
heute nicht mehr überleben.
Die Milchproduktionskosten
sind nicht gedeckt. So haben
wir unseren Betrieb teilweise
auf Feriengäste umgestellt. 40
Urlaubsbetten stehen zur Verfügung.
Erlebnistage mit geführten
Bauernbesichtigungen
durch historische Hof- und
Gartenanlage mit Feldern und
Tieren sind für viele ein erstes
Kennenlernen. Die verschiedenen
Getreidesorten kann man
nicht nur sehen, sondern auch
schmecken. Da gibt es jede
Menge zu lernen.
Eine gemeinsame Kaffeetafel
mit hausgemachtem Kuchen
rundet das Erlebte ab. Doch
für die Kinder heißt es „Hü
und Hott beim Ponyreiten. Das
Abenteuer Bauernhof bietet
außerdem auf Wiesen und in
Scheunen viel Platz zum Toben
und Herumtollen. Und
manchmal auch ein aufregendes
Heulager zum Übernachten.
Da macht keinem Kind
das Pieksen etwas aus. Auch
für die Eltern ist fernab der
Großstadt, wo die Zeit anders
tickt, Erholung und Entspannung
angesagt. Die Kinder
nerven überhaupt nicht, denn
sie sind auf Entdeckungstouren
und den ganzen Tag beschäftigt.
Auch die Umgebung lädt Groß
und Klein zum Erkunden ein.
Olenbrook, wie Altenbruch auf
Plattdeutsch heißt, hat einiges
Sehenswertes zu bieten: zum
Beispiel die Villa Gehben und
den Leuchtturm „Dicke Berta“.
Ferien auf dem Bauernhof
kann man das ganze Jahr über
genießen. Sie sind an keine
Jahreszeit gebunden, denn die
traumhaft-üppige Natur ist immer
wieder neu zu entdecken.
Schön ist die Erntezeit, wenn
Früchte reif vom Baum direkt
in den Mund verschwinden
können. Mmh, wie das
schmeckt und wie sie riecht,
die frische Landluft! (jt)
Vom kleinen Straßendorf
hat sich Altenbruch zu
einem durchaus lohnenswerten
Urlaubsort
entwickelt. Der ländliche
Charme des Nordseebades
zeigt sich beim Näherkommen.
Viele Stadtbewohner zieht es auf den Bauernhof. Auch die Kleinsten haben großen Spaß. Fotos Tonn
Sich im Strandkorb in der
Sonne aalen oder im Watt
die Füße bewegen – das alles
kann man hier. Nur Vorsicht
vor deren Schwell –
den plötzlich auflaufenden
Wellen. Sie sind nicht nur
für Kinder gefährlich, weil
sie die Beine weg- und den
Unvorsichtigen in die Strömung
reißen können.
Zum Glück hat der DLRGMann
auf seinem Ausguck
alles im Blick und warnt
rechtzeitig davor. Flachland
ist aber auch Fahrradland
und lässt sich prima mit
dem Drahtesel erkunden,
und man kann den Schafen
im Vorland beim Rasenmähen
zuschauen. (jt)
Im Bann der Wellen. Foto Tonn